Thomas Oppenheimer: Der Freezers-Scharfschütze

David Wolf, Jerome Flaake, Garrett Festerling: Wenn das Sturm-Trio der Hamburg Freezers auf dem Eis steht, dann gehen beim Gegner regelmäßig die Alarmglocken an. Selten gab und gibt es in der DEL eine Sturmreihe, die erfolgreicher agiert. In Hamburgs Clubhistorie sowieso nicht. Sich aber nur auf die drei Nationalspieler zu konzentrieren, wäre fatal. Denn die Freezers verfügen über weit mehr Offensivpower -  besonders in dieser Saison. Thomas Oppenheimer ist der neue Stern am Hamburger Torjäger-Himmel.

18 Treffer hat der Rechtsschütze bereits in der laufenden Spielzeit erzielt. Am vorletzten Wochenende sorgte „Oppi“ mit zwei aufeinanderfolgenden Hattricks in Berlin und gegen Nürnberg für Furore. Eine Quote, die den gebürtigen Peissenberger selber überraschte: „Ich hatte noch nie zuvor einen Hattrick erzielt. Dass mir so etwas zwei Mal in Folge gelungen ist, freut mich natürlich umso mehr.“ Oppenheimer, der neue Freezers-Scharfschütze!

So überraschend seine Torquote auch für ihn selber ist – die Freezers-Verantwortlichen hatten eine derartige Entwicklung offenbar erwartet. Sportdirektor Stéphane Richer statte Oppenheimer zu Saisonbeginn mit einem neuen Drei-Jahres-Vertrag aus. Talent erkannt. „Er hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass er über starke Fähigkeiten verfügt und er ein Spieler ist, der den Unterschied ausmachen kann“, sagte Richer damals.

Er sollte Recht behalten. Zu seinen 18 Toren kommen aktuell noch 15 Vorlagen hinzu. Mit 33 Scorerpunkten hat Oppenheimer seinen persönlichen Bestwert aus der Vorsaison (25 Scorerpunkte) bereits weit übertroffen. „Es macht mir auch großen Spaß. Die Mannschaft harmoniert super. Das zeigt sich dann auch in den Resultaten.“ An denen Oppenheimer selber tatkräftig mitgewerkelt hat. Hamburg und Oppenheimer – das passt ganz offensichtlich. „Es gab für mich nie einen Grund, überhaupt an einen Wechsel zu denken“, bekräftigte „Oppi“, der in Niendorf wohnt und sich in der Hansestadt „richtig wohlfühlt“. 

Bei den Freezers ist der 25-Jährige zum Nationalspieler gereift. Sieben Länderspiele stehen seit gestern in den Büchern. Noch. Bundestrainer Pat Cortina wird auch heute gegen Frankreich (20 Uhr) beim EIHC-Turnier in Briancon wieder auf den Offensivspieler bauen. Gegen die Dänen schloss er da an, wo er in der Liga aufgehört hatte – nämlich mit dem 2:1-Siegtreffer. „Oppi“ ist auch heute heiß: „Es ist immer eine Ehre und ein tolles Gefühl für die Nationalmannschaft zu spielen.“

Dass international ein anderer Wind weht, ist dem Torjäger bewusst. Man habe weniger Zeit als in der Liga, zudem würden Fehler sofort eiskalt bestraft, betont er.  Was sich auch heute Abend gegen den Gastgeber bestätigen dürfte. Aber Oppenheimer freut sich vielleicht auch genau deswegen auf die anstehende Herausforderung. „Die beiden kommenden Partien gegen Frankreich und Kasachstan sind genauso wie das gestrige Match gegen Dänemark eine ideale Vorbereitung  für die WM in Weißrussland.“

Die WM - ein durchaus realistisches Ziel, das Oppenheimer da vor Augen hat. Es wäre zudem seine erste. Um in Minsk dabei sein zu können, will er auch in den kommenden Tagen Gas geben und sich dem Bundestrainer nachhaltig empfehlen. Und dann im Falle einer Nominierung natürlich auch zusagen. Mit einer kleinen Einschränkung allerdings: Denn die Vorbereitung würde er am liebsten knicken und erst kurz vor WM-Start zum Team stoßen. Cortinas Erlaubnis hätte er sogar – unter einer Bedingung: Wenn er mit den Freezers im Finale um die Deutsche Meisterschaft stünde. Wieder so ein realistisches Ziel.

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