20 Jahre DEL: „Fans und Arenen sind das Herzstück“
Ohne Frage: Schon längst ist „Hans“, wie ihn alle nennen, DER Kultspieler in der DEL. Selbst bei Fans von anderen Clubs hat der KEC-Stürmer in den letzten Jahren viele Sympathiepunkte gesammelt. Nicht nur wegen seiner Zahnlücke. Tripp versüßt den Fans nämlich die Social Media-Welt. Bei Twitter ist die Nummer 21 der Haie stets aktiv, gewährt den Anhängern viele interessante Einblicke in sein Privatleben oder postet amüsante Fotos von Mitspielern, die man sonst in keiner Zeitung sehen würde. Die Fans lieben das. Unvergessen auch sein Auftritt als Cable Guy in der vergangenen Saison, als er ein Tor seines Teamkameraden Philip Riefers live kommentierte.
Natürlich: Beim ersten Blick fällt gleich die berühmte Zahnlücke auf. Sein Markenzeichen. Einen Mundschutz zieht Tripp schon lange nicht mehr an – kann ja nicht mehr viel kaputt gehen. „Seit 1997 habe ich sechs Zähne verloren. Durch Schläge, Checks oder Puckeinschläge. Meine Kinder kennen mich nur ohne Zähne. Und als Eishockey-Profi sind sie ja auch nicht so wichtig“, flachst Tripp und fügt augenzwinkernd an: „Wenn ich später mal einen anderen Beruf habe, denke ich über feste Implantate nach. Denn wenn ich ohne Zähne ins Büro käme, wäre das nicht so gut.“
Doch ab und zu stopft Tripp auch Kölns berühmteste Zahnlücke – mit einer Teil-Prothese. Die künstlichen Schneidezähne sind an eine Metallklammer gekoppelt, die an den hinteren Backenzähnen eingeklemmt wird. „Das passt perfekt. Ich könnte damit sogar ein Steak essen, aber da habe ich keine Lust zu. Beim Essen ziehe ich das Ding nicht an“, erzählte er unlängst im Interview mit dem Kölner EXPRESS.
Tripp - ein Typ mit Humor. Ein Kerl, der im Leben wirklich alles erlebt hat. Er ist in Kanada geboren, hat die deutsche Staatsbürgerschaft, weil sein Opa aus dem Schwarzwald stammt. Ihm hat er den Spitznamen „Hans“ zu verdanken. Der Hintergrund: \"Ich war bei der Nationalmannschaft mit Yannic Seidenberg auf dem Zimmer. Dann haben wir uns eines Abends darüber unterhalten, wie unsere Großväter mit Vornamen heißen. Seiner hieß Detlef, meiner Hans. Seit dem trage ich halt den Spitznamen. Er gefällt mir sogar mittlerweile besser als mein richtiger Name\", lacht Tripp.
Doch es gab auch weniger lustige Zeiten. 2004 und 2006 wurde bei „Hans“ Hautkrebs diagnostiziert. Seitdem sammelt er mit der so genannten „Tripp-Charity“ Geld. Letzte Saison waren es über 30.000 Euro, die an die Kölner Uniklinik gingen, um Familien mit erkrankten Kindern zu unterstützen. „Was mit dem Geld gemacht wird, ist klasse“, freut sich Tripp. Unterstützung erhält er dabei von einer Reihe prominenter Sportler, die ihm auf sein Bitten hin Utensilien wie Trikots oder ähnliches zur Verfügung stellen. Da gibt es bei der Charity auch schon mal original getragene Trikots zu gewinnen.
Privat mag es Tripp eher ruhig. Die Kinder stehen an erster Stelle. 2010 gebar eine befreundete Leihmutter Zwillinge für Tripp und seine Frau Taryn, da sie keine Kinder bekommen konnte. Helena und Ben (3) sind nun das große Glück des deutschen Nationalspielers, der sich in Köln heimisch fühlt: „Ich mag die Stadt und die Leute hier.“ Außergewöhnlich: Tripp fährt fast nur mit der Bahn durch Köln. Ob zum Training oder zum Spiel. Wenn an Spieltagen also der Haie-Kapitän gemeinsam mit den Fans in Trikot und Schal in der Bahn sitzt, ist das nichts Außergewöhnliches, eher Alltag.
Während die DEL mitten in ihrer 20. Jubiläums-Saison steckt, spielt Tripp seine 10. Saison in Deutschland. Über Mannheim, Ingolstadt, Hamburg und Hannover ging es nach Köln. In dieser Zeit hat er einiges erlebt. Tripp genießt die Zeit in Deutschlands höchster Spielklasse: „Ich bin stolz, in der DEL zu spielen. Die Qualität hat sich in den letzten 20 Jahren stets gesteigert. Das Herzstück der Liga sind ihre leidenschaftlichen Fans und die neuen Arenen.“