Adam Courchaine ist Spieler des Monats Dezember
Es war ein langer Weg für den Linksaußen der Krefelder Paradereihe nach Beendigung seines vierjährigen Engagements aus Düsseldorf, wohin er nach einer Saison in Duisburg (damals noch DEL) wechselte. Im österreichischen Linz zu Beginn der letzten Spielzeit noch mit dem Makel des Untrainierten behaftet, zeigte der 29-jährige Adam Courchaine kurze Zeit später, was nach wie vor in ihm steckt(e). Bevor er jedoch aus der beschaulichen Metropole Oberösterreichs zu den Pinguinen wechselte, betrieb er eigene Aufbauarbeit an seiner alten Wirkungsstätte in Duisburg.
Dort erkannte Trainer Franz Fritzmeier auf Anhieb, welches Juwel er sich einhandelte. „Der Franz hat genau die Entwicklungsstufen beschrieben, die er später durchschritt“, erklärte ein Duisburger Insider voller Begeisterung. Und da dauerte es nicht lange, bis der rothaarige Franko-Kanadier im benachbarten Krefeld anheuerte. Erstaunlich nur, dass er nicht die Kölner Haie verstärkte, denn Multifunktionär Ralf Papes Herz (und Geld) gehört nach wie vor Köln und Duisburg. Trotzdem steht er mit Duisburg immer noch regelmäßig in Verbindung. „Ich spreche viel mit Franz Fritzmeier. Bei unseren Gesprächen stehen vor allen Dingen die jungen Akteure im Vordergrund, so beispielsweise Patrick Klöpper, der ja Duisburger ist“, erklärt Courchaine.
In Zweikämpfe mit vollem Körpereinsatz zu gehen, ist nicht das, mit dem der keineswegs kompakte Angreifer die Herzen im Sturm erobert. Aber Adam Courchaine besitzt mehr Vorzüge, als es den Kontrahenten lieb ist. Den gegnerischen Angriff mit blitzschnellem Forechecking unterbinden, gehört zu seinen Spezialitäten. DEL-Rekordspieler Mirko Lüdemann von den Kölner Haien konnte sich am letzten Freitag hautnah davon überzeugen. Adam Courchaine nahm dem 40-Jährigen die Scheibe bei dessen Angriffsversuch weg wie einem Anfänger. Dass er rund zehn Minuten nach dieser Tat zusammen mit Kevin Clark das 1:0 durch Joel Perrault einleitete, spricht für ihn, und dass er mit seinem Treffer zum 2:0 den Sieg sicherstellte, war das berühmte Tüpfelchen auf dem „i“.
Nicht nur Rüdiger Noack ist als Sportlicher Berater der Pinguine von den Qualitäten seines „Schützlings“ überzeugt. „Adam hat Talent, das man nicht beim Training erlernen oder vervollständigen kann. Er praktiziert auch während der Übungseinheiten seine Spontaneität. Intuition ist für ihn alles.“ Sein Flügelpartner Kevin Clark ist ebenfalls voll des Lobes über „Mr. Zuverlässig“, wie er mitunter genannt wird. „Er kann einfach alles, Tore schießen, Vorlagen geben und das Spiel führen.“ Center Daniel Pietta möchte da nicht zurückstehen: „Adam hat die Ehrung verdient. Er hat im Dezember viele Tore und viele Vorlagen gemacht. Mit unserer Reihe ist es ganz gut gelaufen. Es ging an Adam halt kein Weg vorbei.“
Und was sagt der so Gelobte über sich selbst? Natürlich sei es für ihn eine große Ehre. Spieler des Monats in einer Liga wie der DEL zu werden, mache ihn stolz. „Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Eishockey eine Mannschaftssportart ist. Kevin Clark und Danny Pietta haben zu meinem Erfolg einen großen Teil beigetragen.“
Werner Nieleck