Adler vor Anflug auf den Gipfel
Besinnlichkeit sieht anders aus: Alle Jahre wieder feiert die DEL pünktlich zur Weihnachtszeit ihre „tollen Tage“. Gleich sechs Spieltage werden beim Endspurt ins ausgehende Jahr 2012 für proppevolle Arenen und ausgelassene Stimmung auf den Rängen sorgen. Den Anfang macht heute die Adler-Attacke auf die Spitze: Ein Sieg gegen Augsburg und die Mannheimer ziehen zumindest bis Freitag an Köln vorbei. Während sich Krefeld (gegen Nürnberg) sowie Hamburg (gegen Ingolstadt) indirekt um Rang drei duellieren, geht’s sowohl für Hannover als auch Iserlohn beim direkten Aufeinandertreffen um die Playoff-Plätze.
Adler Mannheim - Augsburger Panther
Gut 48 Stunden nach dem 5:0-Triumph gegen den ERC Ingolstadt dürfen die Adler Mannheim erneut in der heimischen SAP-Arena ran. Ab 19.30 Uhr sind die Augsburger Panther Gegner des Noch-Tabellenzweiten. Nach der Show von NHL-Star Jason Pominville brennen die Adler, ihr neugewonnenes Selbstwertgefühl auch gegen die Panther unter Beweis zu stellen und den Gipfel der Liga zu stürmen. Ein glatter Dreier dafür genügt, und die Kurpfälzer lösen die Kölner Haie an der Tete vorerst ab.
Dabei dürfte Mannheim gewarnt sein: Mit Tabellenplatz sieben liegen die Panther mitten drin im Rennen um die Play-Off-Plätze – und das ist angesichts der immer knappen Kassen in der Fuggerstadt ein Kompliment für die Leistung der Mannschaft. Immerhin ist das Team von Trainer Larry Mitchell die drittbeste Auswärtsmannschaft der DEL – die Adler werden ihren Kontrahenten also kaum unterschätzen.
Auch am Sonntag in Iserlohn trumpften die Panther zunächst groß auf. Doch am Ende blieb trotz einer 4:1-Führung nach 45 Minuten nur ein Punkt beim Duell gegen die Roosters in Iserlohn, Robert Hock versetzte den Schwaben in der Verlängerung den K.O.
Wenn es eine Tendenz gibt in den Duellen der beiden Teams, dann ist es die Heimstärke im direkten Vergleich. 34 von bisher 47 DEL-Spielen gegen Augsburg gewannen die Adler in Mannheim – im Curt-Frenzel-Stadion konnten die Blau-Weiß-Roten aber nur 17 von 47 Spielen für sich entscheiden. Dafür stehen auch die beiden bisherigen Saisonvergleiche, die jeweils einmal an Mannheim (4:1) und einmal an Augsburg (4:3) gingen. Aber keine Statistik ohne Widerhaken: Augsburg gelang in den letzten neun Partien in der SAP-Arena immerhin vier Siege.
Krefeld Pinguine - Thomas Sabo Ice Tigers
Heiß auf den Rekord: Mit neun Siegen in Folge avancierten die Krefeld Pinguine zuletzt zum Team der Stunde in der DEL. Damit ist der Tabellen-Dritte in der aktuellen DEL-Saison zwar Spitze, aber bis zur eigenen Bestleistung aus dem Jahr 2001/02, fehlt eben noch ein Dreier. Damals waren die Schwarz-Gelben zwischen dem 16. November und dem 14. Dezember – ebenfalls übrigens mit Christian Ehrhoff – zehn Mal in Folge nicht zu bezwingen. Doch vor dem Rekord hat sich kein Geringerer als die Ice Tigers aus Nürnberg vor den Pinguinen aufgebaut.
Die Franken haben sich in den vergangenen Jahren für die Pinguine zu Hause zu einem roten Tuch entwickelt. Drei Pleiten in Folge und sieben in den jüngsten neun Begegnungen stehen für Krefeld auf eigenem Eis zu Buche. Zwei Duelle gab es im bisherigen Saisonverlauf, wobei einmal Nürnberg und einmal Krefeld gewann. Es wartet also ein hartes Stück Arbeit für die Männer von Trainer Rick Adduono. Zumal auch Neu-Nürnberger Bengt-Ake Gustafsson mit den Ice Tigers auch auswärts in die Erfolgsspur zurückkehren will.
Entsprechend tritt auch Krefelds Kapitän Herberts Vassiljevs auf die Euphorie-Bremse: „Wir hatten vor Saisonbeginn den zehnten Platz als Ziel ausgegeben. Daran hat sich nichts geändert. Es sind gerade mal die Hälfte aller Spiele durch, da kann man noch eine Menge in den Sand setzen. Es ist verständlich, dass die Fans von Höherem träumen, aber wir wissen sehr genau, wo wir stehen.“
Hamburg Freezers - ERC Ingolstadt
Nach neuntägiger Spielpause starten die Hamburg Freezers in die zweite Saisonhälfte. Gegen den fünftplatzierten Tabellennachbarn aus Ingolstadt wollen die Norddeutschen ihre Siegesserie von sieben gewonnen Heimspielen in Folge ausbauen und gleichzeitig den Rückstand zur Tabellenspitze verringern.
Durch die Spielpause am vergangenen Wochenende rutschten die Freezers, die am Dienstagabend auf Serge Aubin (Daumen) und Colin Murphy (Adduktoren) verzichten müssen, auf den vierten Tabellenrang ab und liegen mit einem Spiel weniger acht Punkte hinter Spitzenreiter Köln. „Wir spielen gegen die direkte Konkurrenz und wollen uns mit einem Sieg natürlich ein wenig Luft verschaffen“, so Freezers-Trainer Benoît Laporte. „Das erste Drittel wird dabei sehr wichtig sein. Wir haben über eine Woche lang kein Spiel absolviert, Ingolstadt ist dagegen im Rhythmus.“
„Ich kenne Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz sehr gut und weiß, dass er sein Team gut einstellen wird“, sagt Hamburgs Stürmer Thomas Oppenheimer und fügt an:„Es wird ein sehr intensives und hartes Spiel. Ingolstadt wird hinten dicht machen und vorn sind die Panther sowieso immer brandgefährlich. Aber auch wir freuen uns, nach der Pause wieder ins DEL-Geschehen eingreifen zu können!“
Hannover Scorpions - Iserlohn Roosters
Etwas unglücklich bilanzierten die Scorpions zuletzt ein Null-Punkte-Wochenende. Die beiden Niederlagen waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Niedersachsen (vorerst) aus den direkten Playoff-Plätzen rutschten. Umso wichtiger ist ein Dreier gegen einen direkten Konkurrenten, der noch dazu ein Spiel und fünf Zähler weniger auf dem Konto hat.
Doch die Sauerländer kommen mit dem Selbstvertrauen eines wichtigen Overtime-Sieges im Rücken nach Hannover. Gegen Augsburg drehte das Team von Doug Mason ein 1:4 in ein 4:3 nach Verlängerung.
„Wir müssen wieder unsere Kampfbereitschaft in die Waagschale werfen, dann haben wir eine echte Chance“, sagt Roosters-Kapitän und Ex-Scorpion Hock. Nach dem Erfolg gegen die Augsburger Panther geht der 39-Jährige gelassen an die nun folgenden Aufgaben: „Der Charakter unserer Mannschaft ist hervorragend, hier reift etwas heran. Mich persönlich macht das sehr glücklich, ich habe viel Spaß am Sport.“
Der dürfte sicherlich noch ein bisschen größer werden, wenn Hock an alter Wirkungsstätte dazu beitragen könnte, sein Team noch etwas näher an die Playoff-Ränge heranzuführen. „Wir haben schon einmal in dieser Saison ganz gut gegen Hannover gespielt. Das sollten wir wiederholen und dann wird das auch was mit Zählbarem“, sagt Stürmer Tobias Wörle.
Vor allem mit der Leistung des neuen Goalies Shawn Hunwick sind die Verantwortlichen am Seilersee bislang sehr zufrieden. „Er hat uns die Möglichkeit gegeben, beide Wochenendspiele zu gewinnen, mehr können wir eigentlich nicht verlangen“, so Manager Karsten Mende. Doug Mason ergänzt: „Mich hat die Cleverness beeindruckt. Um rein zu finden hat er am Freitagabend zuerst jede Scheibe festgehalten, je sicherer er wurde, umso mehr hat er mitgespielt.“ Im bis dato einzigen Saisonvergleich setzten sich die Roosters glatt mit 3:0 durch.
Die heutigen Partien Überblick
19:30 Uhr:
Adler Mannheim - Augsburger Panther
Krefeld Pinguine - Thomas Sabo Ice Tigers
Hamburg Freezers - ERC Ingolstadt
Hannover Scorpions - Iserlohn Roosters