„Die Gesundheit geht vor“ – die Reaktionen aus der Liga zum Halsschutz

Spieler und Schiedsrichter sehen die Neuerung positiv

Ab dem 1. Januar 2024 ist der Halsschutz in der PENNY DEL vorgeschrieben und damit müssen alle Spieler und Schiedsrichter den Protektor tragen, um schwere Verletzungen im Halsbereich zu verhindern. Wir haben bei Spielern und Schiedsrichtern nachgefragt, was sie von der Neuerung im deutschen Eishockeyoberhaus halten.

Berlins Marco Nowak erklärte: „Die Gesundheit der Spieler geht vor und dann tragen wir eben den Halsschutz. Das ist alternativlos und jetzt schauen wir halt, welche Variante des Halsschutzes für mich oder für uns die beste ist.“

Zur Auswahl stehen dem Eisbären Verteidiger und seinen Kollegen drei verschiedene Arten des Halsschutzes. Zum einen die Variante, in der der Schutz ein Teil der Unterwäsche ist und die Version, in der am Halsschutz mit einem Latz unter dem Brustpanzer und Bändern unter den Armen fixiert ist. Die dritte Alternative ist ein Kragen, der mit einem Klettverschluss im Nacken geschlossen wird.

Colin Ugbekile von den Iserlohn Roosters sagte: „Mit Blick auf das, was passiert ist, hätte ich den Halsschutz auch freiwillig getragen. Daher sehe ich die Entscheidung der Liga positiv. Die Gewöhnung daran kann kein Problem sein, denn es geht um die Gesundheit.“

Beim ERC Ingolstadt hat Daniel Pietta bereits Erfahrung mit der verpflichtenden Nutzung eines Halsschutzes: „Als Profi blendet man die Gefahren aus und denkt nicht darüber nach. Aber so ein Ereignis ändert natürlich vieles. Nachdem, was passiert ist, ist das jetzt der richtige Schritt. Ich habe den Halsschutz bereits in meiner Zeit in Schweden kennengelernt. Es stört nicht im Spiel und bringt Sicherheit.“

Der Schanzer-Stürmer sieht aber noch einen weiteren Aspekt in der Neuerung: „Positiv sehe ich an dieser Stelle auch die Vorbildfunktion. Kein Kind aus dem Nachwuchs kann mehr sagen, dass die Profis auch keinen Halsschutz tragen.“

Profischiedsrichter Gordon Schukies schlägt in dieselbe Kerbe: „Es spricht vieles für einen Halsschutz. Ich habe schon lange keinen mehr getragen, aber der Schutz wird mich nicht stören. Im Nachwuchs ist es ohnehin Pflicht und ich sehe da auch die Schiedsrichter und die Spieler in der Vorbildfunktion für die Kinder.“

Der Unparteiische fügte an: „Ein Punkt ist für mich auch der Schutz junger Spieler, die den Sprung in die PENNY DEL schaffen. Ich weiß nicht, ob jeder Jungprofi genug gefestigt ist, sich von einem gestanden Spieler fragen zu lassen, weshalb er diese Protektoren trägt. Eine Pflicht verhindert das.“

Abschließend sagte Moritz Wirth von der Düsseldorfer EG: „Der Halsschutz ist der richtige Weg. So ein Unfall wie in England ist selten, aber ein tödlicher Unfall ist einer zu viel – auch wenn wir uns der Risiken bewusst sind. Ich werde selbstverständlich diesen Schutz tragen.“

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