Hai Moritz Müller: \"Jetzt wollen wir auch die Meisterschaft\"
Fünf Jahre hat es gedauert, aber jetzt ist wieder Hai-Alarm in der DEL: Nach 2008 ist Köln wieder in ein DEL-Finale eingezogen. Damit beendete der KEC eine fünfjährige Durststrecke, in der die Rheinländer 2009 zum ersten Mal überhaupt die DEL-Playoffs verpassten
Nach einer überzeugenden Hauptrunde 2012/2013 setzte der KEC seinen Weg in den Playoffs fort, kegelte Straubing aus dem Wettbewerb und setzte sich im Halbfinale mit einem Sweep gegen Wolfsburg durch. Über 18.000 Zuschauer verfolgten am Sonntag den 4:2-Erfolg im entscheidenden Spiel. Der Gegner der Haie im Finale heißt Eisbären Berlin – ausgerechnet.
7:55 Minuten waren in der Verlängerung des vierten Finalspiels 2008 verstrichen als Florian Busch mit einem Schuss, mehr Verzweiflungstat als echte Chance, die Titelträume Kölns beendete. Es war die dritte Meisterschaft der Eisbären und während die Hauptstädter in der Folge von Erfolg zu Erfolg eilten, durchschritten die Rheinländer eine Talsohle.
Im Folgejahr verpassten die Haie erstmals in ihrer Geschichte den Einzug in die DEL-Playoffs. Der Neuaufbau am Rhein begann und die Kölner erholten sich langsam: 1. Playoff-Runde 2010, Viertelfinale 2011 und 2012. Jetzt, 2013, werden die Haie ihren eigenen Ansprüchen wieder gerecht. Nach einem souveränen 4:1 in der Viertelfinal-Serie gegen Straubing ließ der zweimalige DEL-Champion auch gegen das Überraschungsteam aus Wolfsburg nichts anbrennen – Sweep! Selbst Grizzly-Coach musste die Leistung des KEC anerkennen und rief Haie Trainer Krupp zu: „Uwe, Ihr habt ´ne geile Truppe.“
Trotz des klaren 0:3 kann Wolfsburg erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen. Im Dezember hatten wohl nur die optimistischen Fans den EHC auf der Playoff-Rechnung, doch die Niedersachsen rauften sich zusammen und legten nach dem Jahreswechsel seine sensationelle Serie hin. 13 von 19 Partien gewann der Club und erreichte buchstäblich auf den letzten Drücker die Playoffs. Einmal in der K.o.-Runde angekommen setzte sich Wolfsburg gegen Nürnberg durch und erreichte als erster Hauptrunden-Zehnter überhaupt das Viertelfinale. Der Gegner dort hieß Mannheim und auch der CASHPOINT-Hauptrundensieger wurde Opfer der Bären.
Vielleicht war gegen Köln einfach der Tank leer. Seit über drei Monaten musste Wolfsburg am Limit spielen und ein KEC in Euphorie ist in dieser Situation nicht hilfreich. Das Ergebnis ist bekannt.
Ohnehin scheint Köln derzeit einfach alles zu gelingen. Torwart Danny Aus den Birken legt überragende Playoffs hin. Eine Fangquote von 95% und der Gegentorschnitt von 1,61 sprechen für sich. Die Offensive trifft im richtigen Moment und Uwe Krupp scheint immer die richtigen Worte zu finden. Unzufrieden mit dem Powerplay berief der Haie-Coach noch am Vorabend von Spiel 3 gegen Wolfsburg eine Mannschaftssitzung ein. Das Resultat: Zwei Überzahlspiele – zwei Tore.
Ab Sonntag geht es gegen die Eisbären und mit denen hat Köln noch einiges zu klären. 2008 unterlagen die Haie den Hauptstädtern im Finale 1:3 und 2012 schied der KEC im Viertelfinale sang und klanglos mit 0:4 gegen Berlin aus. Kölns Verteidiger Moritz Müller brachte die Saison 2013 auf den Punkt: „Jetzt sind wir so weit gekommen, jetzt wollen wir auch die Meisterschaft.“