„Heimkehrer“ Tom Pokel: „Deutschland klarer Favorit\"
Bereits unmittelbar nach dem Turnier der Euro Hockey Challenge Mitte November 2012 in Laibach war klar, dass die Ära von Rick Cornacchia, der nicht nur bei den Spielern in Ungnade gefallen war, als Nationaltrainer der italienischen Nationalmannschaft zu Ende sein würde. Zwei Monate später präsentierte die Verbandsspitze mit Tom Pokel Cornacchias Nachfolger. Der 45-jährige US-Amerikaner hat zwischen 2009 und 2012 in Pontebba auf sich aufmerksam gemacht und knüpft in dieser Saison beim HC Alleghe dort an.
„Für mich ist es eine große Ehre, einem Land zu dienen und dieses repräsentieren zu dürfen“, sagt Pokel, der vor knapp zwei Wochen den Kader für das Olympia-Qualifikationsturnier in Bietigheim-Bissingen bekannt gegeben hat. Überraschungen blieben dabei größtenteils aus. Luciano Aquino, der in Dornbirn überzeugt, wurde „begnadigt“ und ins Team zurückgeholt. Mit den beiden Rittner Stürmern Lorenz Daccordo und Emanuel Scelfo stehen lediglich zwei Neulinge im Kader. „Wir hatten wenig Zeit, weshalb ich vor allem Spieler einberief, die die Situation kennen und bereits auf internationalem Niveau gespielt haben. Ich suchte Spieler mit Herz, Leidenschaft, Energie und gutem Spielverständnis. Wir benötigen schnelle Spieler, die in Form sind“, begründet Pokel seine Nominierungen.
Und in der Tat. Im gestrigen Match gegen Österreich überzeugte die italienische Mannschaft mit Kampf, Herz und Leidenschaft. Bei der knappen 2:3-Niederlage gegen die favorisierten Österreicher stand man kurz vor einer faustdicken Überraschung. Insbesondere im Schlussabschnitt feuerten die Italiener aus allen Rohren, hatten dabei sogar Pech mit einem Schuss gegen das Metall. Am Ende aber setzte sich „Austria“ durch. Fazit: Die deutsche Auswahl bekommt es heute (ab 19:15 Uhr, live auf SPORT1) mit einer äußerst „giftigen“ Mannschaft zu tun, die um jeden Zentimeter Eis kämpft.
Für den neuen Nationaltrainer Tom Pokel ist die Partie gegen Deutschland eine besondere. Seine Rückkehr nach Bietigheim an alte Wirkungsstätte bereit Pokel große Freude. „Ich habe viele gute Freunde und Bekannte hier. Mein Trauzeuge stammt auch aus Bietigheim. Dort habe ich 1999 meinen ersten Meistertitel gewonnen. Das werde ich nie vergessen“. Pokel hat neun Jahre in Deutschland und sechs Spielzeiten in Österreich gearbeitet. Vor einem Jahr war er bei der WM der I. Division Gruppe Assistenztrainer bei den Niederlanden. „Ich kenne alle drei Gegner ziemlich gut. Deutschland ist nicht nur wegen des Heimvorteils der Topfavorit.“ Pokel blickt auch weiter voraus: „Die Niederlande dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen.“
Der italienische Kader: Tor: Thomas Tragust (Innsbruck), Daniel Bellissimo (Timra/SWE), Adam Dennis (Alleghe); Abwehr: Alexander Egger, Christian Borgatello (beide HC Bozen), Armin Helfer, Armin Hofer, Christian Willeit (alle HC Pustertal), Trevor Johnson (Valpellice), Nick Plastino (Karlskoga/SWE), Matt De Marchi (Mailand); Angriff: Lorenz Daccordo, Emanuel Scelfo (alle Ritten), Markus Gander, Anton Bernard, Marco Insam, Andrea Ambrosi (alle HC Bozen), Diego Kostner (Lugano), Pat Iannone (HC Pustertal), Vince Rocco, Nicola Fontanive (beide Alleghe), Nate DiCasmirro, Rob Sirianni (beide Valpellice), Giulio Scandella (Oskarhamm/SWE), Luciano Aquino (Dornbirn), Diego Iori (Mailand); auf Abruf: Christian Mair (HC Pustertal), Fabian Hackhofer (Ritten), Dan Sullivan (Asiago), Luca Ansoldi, Edoardo Caletti (beide Mailand), Derek Edwardson, Luca Felicetti (beide Cortina).
Quelle: Eishockey News