Köln duelliert sich in der CHL mit zwei Meistern
Vier deutsche Teams starten am Donnerstag in die Gruppenphase der Champions Hockey League (CHL). Meister ERC Ingolstadt, DEL-Finalist Kölner Haie, die Krefeld Pinguine und die Adler Mannheim machen dabei den Auftakt. Am Freitag komplettieren die Hamburg Freezers und die Eisbären Berlin den ersten Spieltag aus deutscher Sicht. In einer Serie stellt del.org stellt die Gruppen-Gegner der DEL-Clubs vor. Den Anfang machen die Kölner Haie, die in der Gruppe A am Donnerstag in der Lanxess-Arena auf den slowakischen Meister HC Kosice treffen. Die weiteren Kontrahenten sind Bili Tygri Liberec aus Tschechien und der finnische Meister Karpät Oulu.
HC Kosice
Der HC Kosice gehört seit der Gründung der slowakischen Extraliga 1993 zu den Spitzenklubs. Sieben Meistertitel konnte man in der zweitgrößten Stadt der Slowakei feiern. Besonders in den vergangenen sieben Jahren führte der Weg zur Meisterschaft nur über Kosice, das in diesem Zeitraum stets die Finalserie erreichte und viermal ganz oben stand.
1962 wurde der Klub aus dem Stahlrevier gegründet und feierte in der ehemmaligen Tschechoslowakei 1986 und 1988 den nationalen Titel. Seit 2006 spielt der Verein in der Steel Arena. Es versteht sich fast von selbst, dass aus Kosice einige Eishockey-Stars stammen. So stachen unter anderem Peter Bondra (1.000 NHL-Spiele) oder Ladislav Nagy (2002 Weltmeister mit der Slowakei) heraus.
Im aktuellen Kader haben Jiri Bicek, Peter Bartos und Kapitän Martin Strbak NHL-Erfahrung. Der Verein kann auf ein sehr erfolgreiches Spiel-Jahr 2013/2014 zurückblicken. Nicht umsonst wurde Anton Tomko zum Trainer des Jahres gewählt. Bis zur Finalserie ging alles glatt, dann aber wurde dem Team alles abverlangt. Gegen NK Nitra musste man über die volle Distanz gehen, feierte dann aber im Spiel 7 ein 6:0.
Bili Tygri Liberec
Das Team aus dem Norden Tschechiens gehörten seit 2002 der höchsten Spielklasse des Landes an. Bis auf eine Saison erreichten die weißen Tiger, wie Liberec auch genannt wird, stets die Playoffs. Doch mehr als die fünf Halbfinal-Serien sprang bisher nicht dabei heraus.
Dennoch ist auch in diesem Team die Qualität hoch - Tschechien gehört schließlich zu den sechs großen Eishockey-Nationen. Die vergangene Saison verlief allerdings enttäuschend. Als
Vorrunden-Neunter scheiterte das Team von Trainer Pavel Hynek bereits in der ersten Playoff-Runde.
So wurde ein Umbau des Teams eingeleitet. Erstes Signal war das Karriereende eines absoluten Stars. Petr Nedved, der 1.053 NHL-Spiele absolvierte, hörte im Alter von 42 Jahren auf. Der Stürmer war in den verganenen fünf Spielzeiten Topscorer des Teams.
Doch der Teamleitung gelang auch mit der Verpflichtung des ehemaligen NHL-Verteidigers Martin Skoula, Stanley Cup-Sieger von 2001 mit Colorado, ein Transfercoup. Aus Kölner Sicht kehrt im übrigen ein alter Bekannter in die Domstadt zurück: Martin Bartek erzielte 2009/2010 im Haie-Trikot 21 Tore und ist ein absoluter Leistungsträger in Liberec. Mit 28 Treffern war er hinter Petr Ton von Sparta Prag zweibester Torjäger der Extraliga.
Karpät Oulu
Der finnische Meister gilt als das wohl stärkste Team in einer ohnehin knackigen Kölner Gruppe. Seit 2004 gewann der Klub aus der nördlichsten Stadt der EU fünfmal die Meisterschaft. Die vergangene Saison glich einem Durchmarsch - bis Tappara Tampere kam. 1:3 lag Oulu in der \"Best-of-seven\"-Serie zurück, um dann das entscheidene siebte Spiel in einem sportlichen Drama durch ein Tor des Nationalspielers Juhamatti Aaltonen nach Verlängerung zu gewinnen.
Das Team wurde mit Ehrungen überhäuft. Aaltonen wurde Playoff-Toptorschütze, Mika Pyörälä wurde als Top-Scorer zum wertvollsten Spieler der Playoffs geehrt, und Lasse Kukkonen bekam den Titel „Verteidiger des Jahres“. Trainer Lauri Marjämäki, zugleich Co-Trainer der finnischen Nationalmannschaft, wurde von der Liga zum „Trainer des Jahres“ gewählt.
Personelle Veränderungen hat es im Sommer kaum gegeben. Aaltonen wechselte zu Jokerit Helsinki, Pyörälä und Kukkonen blieben dem Verein aber treu. In der vergangenen Saison war die Abwehr ein Schlüssel zum Erfolg. NHL-Veteran Lasse Kukkonen führte eine unangenehme und schwer zu knackende Defensive.
Schaut man in die Historie des Vereins, wird man so gut wie keine Bezüge zu Deutschland finden. Eine Ausnahme ist Ex-Spieler Reijo Ruotsalainen, der in der vergangenen Saison als Co-Trainer bei den Kölner Haien war.