Mannheim wankt - Eisbären wach / Drei Serien vor Entscheidung

Totgesagte leben länger: Nach der deprimierenden 4:8-Demütigung vom Montag in Berlin hatten sicher nicht mehr viele auf die Eisbären gesetzt. Doch für den Rekord-Champion geriet die Schlappe in der Hauptstadt offenbar zum Weckruf. Mit 3:2 triumphierten die Berliner auswärts und glichen die Serie fast etwas überraschend aus! Derweil in der Anschütz-Serie damit definitiv auch noch am Samstag gespielt wird, haben Köln, Krefeld und Wolfsburg nun morgen den ersten „Matchpuck“.

Vor allem Wolfsburg scheint nicht aufzuhalten zu sein: Nach einem katastrophalen Saisonstart haben die Niedersachsen praktisch seit dem Jahreswechsel Playoffs. Aus den letzten 19 Spielen holten die Grizzlys 37 Punkte und erreichten auf den letzten Drücker die erste Playoff-Runde. Weitere drei Spiele darauf stand der EHC im Viertelfinale und ärgert hier den vermeintlichen Favoriten auf ganzer Linie.

Speziell mit der Defensive Wolfsburgs hat Mannheim große Probleme und blieb zuletzt 120 Minuten ohne Tor. Dank auch Daniar Dshunussow im Niedersachsen-Tor. Der Grizzly-Goalie, der in Playoffs eine sehenswerte Leistungssteigerung hinlegte und eine Fangquote von 94,2 Prozent aufweist, weiß, wem er zu danken hat: „Wenn ein Torwart in den Playoffs zwei Shutouts hintereinander feiern darf, dann ist das eine Mannschaftsleistung! Meine Vorderleute bräuchten nur einmal nicht aufpassen und es käme zu einer unhaltbaren Situation. Ich bedanke mich bei meinem Team.“

Deutlich häufiger als Dshunussow mussten Eisbär Robert Zepp und Freezer Niklas Treutle hinter sich greifen. 36 Tore fielen in der Anschütz-Serie bisher. Bei im Schnitt neun Toren pro Spiel ist der Unterhaltungswert durchaus beachtlich. Die Drittel zwei und drei am Dienstag waren die ersten der Serie ohne Treffer!

Ein Umstand, der auch dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass zwei Top-Stürmer der Freezers ausfielen. Eric Schneider ist gesperrt und wird erst am Samstag wieder eingreifen können. Jerome Flaake brach Mitte des zweiten Durchgangs das Wadenbein. Für den 23-Jährigen ist die Saison damit beendet.

Krefeld scheinen die vier Niederlagen gegen Angstgegner Ingolstadt in der Hauptrunde nicht zu beeindrucken. Nach zwei Heimsiegen führte der KEV bereits mit 2:1 in der Serie. In Runde vier gelang auch noch ein Auswärtssieg und so benötigen die Pinguine nur noch einen Sieg, um das Halbfinale perfekt zu machen.

Großen Anteil am Erfolg der Pinguine hat das Duo Blank/Vasiljevs, das für acht der 13 Krefelder Tore verantwortlich zeichnet. Auf der anderen Seite hat es Ingolstadt in den letzten beiden Partien verpasst, sein Spiel aufzuziehen. Stürmer Patrick Hager: „Neben zahlreichen Fehlpässen haben wir in der Angriffszone die wichtigen Zweikämpfe verloren und konnten so kein Druck aufbauen. Wenn man dann noch hinten Geschenke verteilt, weiß man, warum man verloren hat.“

Einzig die Kölner Haie können von den Favoriten derzeit überzeugen. Zwei deutliche Siege fuhr der Zweite der Hauptrunde auf eigenem Eis ein. Nun gelang auch noch ein 6:3 in Straubing. Nach vier Spielen kann das 2:5 beim ersten Auftritt am Pulverturm als Ausrutscher bezeichnet werden. Auf der anderen Seite sind die Tigers keinesfalls zu unterschätzen.

Finden die Niederbayern zu ihrem Spiel sind auch sie in der Lage Druck auszuüben. So geschehen am Dienstag in der Schlussphase als sich Straubing noch einmal heranarbeitete. Daran ziehen sich die Tigers vor dem Spiel in Köln hoch. Calvin Elfring: „Im letzten Drittel haben wir aber noch einmal gekämpft und sind noch einmal zurückgekommen. Darauf wollen wir im nächsten Spiel aufbauen.“

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