Marcel Müller: \"Man will ja auch selber planen\"
Marcel Müller hat mit seinen gerade einmal 24 Jahren schon so einiges erlebt. In der DEL ging der Stürmer für Berlin und Köln auf Torejagd, in der nordamerikanischen AHL spielte er für die Toronto Marlies, stand sogar für die Maple Leafs drei Mal auf NHL-Eis, nahm an drei Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Spielen teil. Zuletzt stürmte Müller in Schweden bei MODO Hockey. Dort hat er seine Zelte abgebrochen und sucht nun zur kommenden Saison eine neue Herausforderung. Ob er die schon gefunden hat, beantwortet der Außenstürmer im nachfolgenden Interview.
Wie lautet dein Fazit von der Inline-Weltmeisterschaft?
Platz sechs ist natürlich nach dem Vize-Weltmeistertitel im Vorjahr eher ernüchternd. Man darf das aber trotzdem nicht überbewerten. Wir hatten eine Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt hat, es waren viele neue Leute dabei. Jungs wie Patrick Reimer, Felix Schütz oder Thomas Greilinger hatten ja ohnehin abgesagt. Die anderen Nationen waren natürlich auch sehr stark, dort spielt Inline-Hockey auch eine viel größere Rolle. Entsprechend stark waren die Kader besetzt. Leider konnte ich aus persönlichen Gründen in der Endrunde auch nicht mehr dabei sein.
Wie verbringst du den Sommer?
Ich bin wie immer in Berlin, meiner Heimatstadt. In der freien Zeit will man natürlich so viel Zeit wie möglich mit seiner Familie und den Freunden verbringen. Zumal, wenn man wie ich in den letzten Jahren immer im Ausland gespielt hat. Meine Freundin studiert auch hier. Ein größerer Urlaub ist bis jetzt nicht geplant. Am Wochenende fliege ich für einen Kurztrip nach London.
Wie trainierst du in der Eishockey freien Zeit?
Ich habe erstmals in der Zeit als Profi einen Personal Trainer bei Blackrocktraining in Berlin engagiert. Einfach, um auch mal etwas Neues auszuprobieren. Viele Jungs, mit denen ich in Nordamerika zusammen gespielt habe, schwören drauf.
Und?
Das ist ganz schön anstrengend. Auf der einen Seite kann man selber bestimmen, welches Programm man machen will, wie zum Beispiel Kraft und Ausdauer, aber der Personal Trainer bestimmt dann, welche Übungen du machen musst. Er zeigt dir dann, wie es geht, und dann soll man das nachmachen. Leichter gesagt als getan. Manche Übungen sehen einfach aus, sind aber brutal schwer. Auf jeden Fall weißt du nach so einer Einheit, was du getan hast.
Du bist einer der wenigen Spieler, die noch keinen Vertrag für die kommende Saison haben – zumindest noch nicht offiziell. Aber die Medien spekulieren ja schon …
Das können sie ja auch ruhig. Aber auch inoffiziell gibt es nichts zu vermelden. Fakt ist, dass es einige interessante Angebote gibt.
Du möchtest uns jetzt ganz bestimmt verraten, welche Clubs an dir dran sind…
(lacht). Naja, das werde ich nicht machen. Ich kann aber verraten, dass auch DEL-Mannschaften da drunter sind. Aber auch aus dem Ausland gibt es die eine oder andere Offerte. Ich muss einfach schauen, wie und wo es am besten passt. Man will als Spieler ja auch gute Rahmenbedingungen haben und das völlig unabhängig vom Finanziellen. Da lauten dann eher die Fragen: In welcher Rolle sieht dich der Trainer, bekommt man genügend Eiszeit, passt das System usw. Man spricht als Profisportler ja gerne vom Gesamtpaket. Genauso ist es aber auch.
Wann denkst du kommt es zu einer Entscheidung?
Das werden die kommenden Tage zeigen. Allzulange sollte es nicht mehr dauern, ich will mich aber auch jetzt nicht auf einen genauen Zeitraum festlegen. Ich bin allerdings guter Hoffnung, dass es zeitnah geklärt wird. Man will ja selber auch planen.