\"Reindl weiß, wovon er spricht\"

Berthold Wipfler will am 19. Juli an der Seite von Franz Reindl für das neue DEB-Präsidium kandidieren. Im nachfolgenden Interview erklärt der Steuerfachmann, warum die Zeit reif ist für Veränderungen, warum der amtierende Präsident Uwe Harnos viele Chancen ungenutzt ließ und weshalb er Franz Reindl für den richtigen Mann an der richtigen Stelle hält.

Herr Wipfler, etwas überraschend haben Sie sich bereit erklärt, bei den Wahlen des DEB-Präsidiums am 19. Juli in der Mannschaft von Franz Reindl zu kandidieren.Was hat Sie dazu bewogen?

Berthold Wipfler: \"Ich kenne Franz Reindl seit vielen Jahren persönlich. Seine Vision bietet dem deutschen Eishockey die einmalige Chance, sich nachhaltig und über alle Leistungsebenen hinweg kontinuierlich zu entwickeln. Sie rückt nach Jahren, die geprägt waren von ständigen Querelen, die dem deutschen Eishockey in der öffentlichen Wahrnehmung einen enormen Schaden zugefügt haben, den Sport wieder in den Fokus.\"

Das will der bisherige Präsident Uwe Harnos doch aber auch...

Wipfler: \"Das hätte er längst können. Leider hat er die Chancen hierzu in der Vergangenheit nicht genutzt. Ich erinnere an das unsägliche Sommer-Theater vom vergangenen Jahr, als er mit Druck und juristischen Argumenten die Abnabelung der Zweiten Liga vom Verband bis zuletzt verhindern wollte. Erst als klar war, dass diese Position nicht zu halten war, hat er einen Rückzieher gemacht. Keineswegs besser erscheint mir das Verhältnis zu den Oberligen.\"

Das sind Themen der Vergangenheit. Ein Neuanfang braucht Vertrauen. Warum sollte man dieses Uwe Harnos nicht entgegenbringen?

Wipfler: \"Vertrauen beruht auf gegenseitigen positiven Erfahrungen. Hierzu soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Möglicherweise wird Uwe Harnos verkannt, wenn man ihm vorwirft, in den sechs Jahren seiner Amtszeit habe er das in ihn gesetzte Vertrauen verspielt und bewiesen, dass er nicht konsensfähig sei. Aber die Tatsachen sprechen für sich selbst und nicht für Uwe Harnos. Außerdem glaube ich nicht, dass er der richtige Mann ist, aus dem Nebeneinander der unterschiedlichen Strukturen und Organisationen ein Miteinander zu machen.\"

Stichwort Nachwuchsarbeit. Sie haben sich vor allem diesem Thema verschrieben. Was ist hier Ihre Vision?

Wipfler: \"Mit regionalen Leistungszentren die sportliche, schulische und auch sonstige berufliche Ausbildung anzubieten, die es ermöglicht, Nachwuchsspieler mit dem Potenzial eines Spitzensportlers auszubilden.\"

Als Finanzspezialist sollen Sie sich im Fall der Wahl von Franz Reindl um dieses Ressort kümmern. 2012 hatte mit Raymond Schneeweiß ein ehemaliger Wirtschafts-Oberstaatsanwalt vorzeitig das Handtuch geworfen. Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgaben?

Wipfler: \"Wir brauchen gerade in diesem Bereich eine hohe Transparenz und Offenheit. Vor allem eine wirtschaftliche Sicherheit. Wenn hier etwas im Argen liegen sollte, muss dies schonungslos offengelegt werden.\"

Abschließend: Was unterscheidet eigentlich Uwe Harnos von Franz Reindl?

Wipfler: \"Es genügt, sich den unterschiedlichen Werdegang beider Herren anzusehen. Unabhängig von den Inhalten weiß Franz Reindl, wovon er spricht, wenn es ums Eishockey geht. Er kennt diesen Sport von klein auf und gehörte 1976 zu jenem deutschen Team, das mit der olympischen Bronze-Medaille Geschichte geschrieben hat. Diese erfolgreiche Karriere hat er nahtlos als Sport-Funktionär weitergeführt. Er hat deshalb nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auch beim Weltverband IIHF eine sehr hohe Reputation. Dies gilt es im Interesse unseres Sports zu nutzen.\"

Quelle: EishockeyNews

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