Tacheles - Die Kolumne

Aber: wir müssen natürlich schauen, dass wir unsere Leistung beibehalten und das in jedem Spiel. Die kommenden beiden Partien, da verrate ich nichts neues, werden hammerhart. Erst daheim gegen Köln und dann nach Berlin. Für mich persönlich zwei tolle Begegnungen. Zum einen treffe ich gegen die Haie auf einen Großteil meiner ehemaligen Kollegen, zum anderen auch auf KEC-Materialwart Helmut „Helle“ Rütten. Was die Geissens für RTL sind, ist der „Helle“ für die Haie. Er schafft es, selbst einer manchmal tristen Spielerbank ganz neuen Glanz zu verleihen. Er ist quasi der Robert Geiss der DEL. Nicht umsonst hat ihn mein Kumpel Moritz Müller mal Helmut „Dolce Vita“ Rütten genannt…

Auf den Sonntag freue ich mich auch: Besser hätte der DEL-Spielplan es fast nicht anrichten können: Ausgerechnet an dem Tag, an dem das Trikot meines Freundes Sven-Günter Felski unter das Hallendach gezogen wird, kann ich dabei sein. Auch wenn der „Felle“ seine Karriere beendet hat, „verfolgt“ er mich dennoch irgendwie. Das freut mich natürlich. Der Junge hat es einfach verdient, dass er an diesem Tag geehrt wird. Wir werden sicherlich nach dem Match noch Gelegenheit haben, miteinander zu sprechen.

Was gab es interessantes bei uns in Mannheim? Als erstes fällt mir da das Match in Krefeld ein. Was für ein Highlight. Also nicht das Ergebnis, wie wir alle heute wissen. Klar, Sinan Akdag war völlig angespannt und nervös. Schon im Bus war der Junge heiß wie Frittenfett auf sein Ex-Team zu treffen. So kannte man ihn bisher gar nicht. Er war total motiviert und voller Adrenalin. Kann man ja verstehen, wenn man nach so vielen Jahren in Krefeld erstmalig als Gegner zurückkehrt.

Der eigentlich sonst so ruhige Sinan zog also vor dem Spiel in der Kabine sein Trikot über und sprang mit den Worten „Auf geht’s, Jungs“ auf und lief in den Kabinengang. Ehrlich gesagt mussten wir uns das Grinsen alle ein wenig verkneifen. Aus einem guten Grund: Sinan hatte sein Trikot nämlich einfach mal falsch rum angezogen … Mit der Rückennummer sieben auf der Brust stand er also da und wollte aufs Eis. Wir hatten noch kurz überlegt, ob wir ihm nichts sagen sollen, haben ihn dann aber darauf hingewiesen, dass es vielleicht sinnvoller wäre, das Trikot anders herum anzuziehen. Gibt ja auch die Strafe für „unkorrekte Ausrüstung“…

Ein sehr sportlicher Typ ist der Martin Buchwieser. Das wissen wir ja alle. Der „Martl“ ist sogar so sportlich, dass er morgens immer mit dem Fahrrad zum Training geradelt kommt. Sehr löblich ist das. In naher Zukunft sollte er aber überlegen, ob er sich Mütze und Handschuhe zulegt. Wird ja kälter. Zuletzt allerdings stand plötzlich sein Auto auf dem Parkplatz und wir wunderten uns, warum er denn nun umgesattelt ist. Der Grund kam schnell heraus. Glen Metropolit, der unweit von Martin wohnt, hatte sich morgens vor dem Training einen kleinen Spaß erlaubt und ihm die Luft aus den Reifen gelassen. Fand der Martin überhaupt nicht lustig, der war sogar richtig sauer. Schließlich hatte er keine Luftpumpe zu Hause und musste das Rad dann später zur Tankstelle schieben. Man munkelt, dass der „Martl“ sich derzeit eine kleine Rache überlegt. Zumindest ist er so still in letzter Zeit. Wir sind mal gespannt, was da noch kommt …

Was war noch? Hmm… also, ich kann noch was über Jochen Hecht erzählen. Der hält sich nach Trockeneinheiten meist bei den Physios auf. Eigentlich nichts ungewöhnliches bis hier hin. Aber der Jochen hat einen guten Grund dafür. Er hat nämlich ein Lieblingsfahrrad im Kraftraum stehen. Ein spezielles. Wie soll ich das beschreiben? Das Vorderrad fehlt, dafür ist an der Stelle eine Art Ventilator eingebaut, der beim Treten in die Pedale Gegenwind simuliert. Eine durchaus sinnvolle Trainingsmethode.

Davon haben wir nur ein einziges und jeder weiß, dass der Jochen dieses Rad ganz besonders toll findet. Dieses Rad nimmt er im Sommer sogar mit in seinen heimischen Keller. Man kann also von einer besonderen Beziehung zwischen den beiden sprechen. Es ist quasi sein Fahrrad. Nun war sein Lieblingsrad aber kaputt, da natürlich auch die Nachwuchsmannschaften unseren Kraftraum in Beschlag nehmen. Fand der Jochen alles andere als lustig, stocksauer war er. Damit das nicht mehr passiert, schraubt der Jochen also nach jedem Training den Sattel ab und verschließt den fachgerecht bei den Physios im Schrank. Er ist quasi der \"Sattelwart\". Kein Sattel, kein Fahrrad. Für andere erst recht nicht! So ist das eben, der Jochen ist da sehr konsequent.

In diesem Sinne,

schönes Wochenende euch allen.

Euer „Ulle“

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