Tacheles - Die Kolumne

Was gibt es sonst noch so aus unserer Kabine zu erzählen? Einer meiner Teamkameraden hat jetzt schwarz-weiße Schlittschuhe bekommen. Ich darf nicht sagen, wer. Denn dann wird der wieder sauer. Wer morgen beim Spiel gegen Mannheim genau hinschaut, wird schon wissen, wen ich da meine. Zumindest haben wir uns in der Kabine gedacht: Wer schwarz-weiße Schlittschuhe hat, der muss dringend auch schwarz-weiße Anzugschuhe haben. Ein Unbekannter hat sich diesem Thema angenommen und dafür gesorgt, dass Schlittschuh und Anzugschuh nun farbgleich sind. Da benötigt man nur ein bisschen Schlägertape, das klebt man auf den Schuh – und fertig ist das Modestück. Ich darf aber auch nicht sagen, wer das war. Merkt euch einfach: Der Unbekannte mit den schwarz-weißen Schlittschuhen sucht den Unbekannten, der ihm seine Anzugschuhe mit Tape beklebt hat. (Tipp: Weitere Infos hierzu findet ihr auch auf dem Twitter-Account von John Tripp).

Wer es noch nicht wusste: Torsten Ankert, Felix Schütz, Philip Gogulla, Alex Weiß und ich nennen uns „The Buddies“. Wir fünf sitzen immer hinten im Bus und diskutieren auf den Auswärtsfahrten über Alltägliches. Klar, dass es auch verschiedene Meinungen gibt und die Diskussionen dann ausarten können. Es kann durchaus mal laut werden. Manche nennen es auch Streit. Egal. Eine dieser Diskussionen hatten wir u.a. als wir vom Oktoberfest nach Hause gefahren sind. Hintergrund: Wir hatten mal bei der Sendung „Taff“ auf Pro7 einen Bericht über einen Typen gesehen, der beim Dosenwerfen auf der Kirmes immer Stofftiere gewonnen hat. Der Typ hatte es drauf und räumte ab, was er wollte. Gleiches haben wir also auf dem Oktoberfest probiert.

Kurz gesagt: Bei mir saß der Frust tief, denn es blieb immer eine einzige Dose liegen. Ich habe mich schwarz geärgert. Alex Weiß dagegen hatte mehr Glück (als Verstand) und hat einen Riesenvampir gewonnen. Und Torsten Ankert darf jetzt einen Tiger sein Eigen nennen. Schön soweit. Philip Gogulla fand das alles nicht so lustig. Zumindest war der total neidisch auf den Alex Weiß und seinen Riesen-Plüschvampir. Folge: Der „Gugi“ hat dem Vampir einfach mal die Nase abgerissen. Was natürlich erneut für hitzige Diskussionen im Bus sorgte. Auch erfrischend: Die rund halbstündige Diskussion von Alex Weiß und Torsten Ankert darüber, wer denn jetzt der „König der Plüschtiere“ ist. Ihr seht: Es geht bei unseren Fahrten um die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Wichtig finde ich auch fest zu stellen, dass Spiele gegen NHL-Stars richtig Spaß machen. Morgen geht’s gegen Dennis Seidenberg und Marcel Goc. Da freue ich mich drauf. Bei unserem Match in Berlin waren es ja Daniel Brière und Claude Giroux, die gegen uns ihre Premiere gefeiert haben. Ganz ehrlich: Das war eines der besten Spiele, das ich je gespielt habe. Hat irre Spaß gemacht. Ich finde es übrigens gut, wenn solche Jungs bei uns in der DEL spielen. Das macht einen besonderen Reiz aus. Und für die Fans ist es doch toll.

Deswegen freue ich mich auch besonders auf das Duell irgendwann bald gegen Hamburg. Die haben ja gleich drei NHL-Spieler in ihren Reihen. Das wird eine richtige Herausforderung. Jamie Benn aus Dallas alleine ist schon ein Kracher. Die beiden anderen von den Toronto Maple Leafs gedrafteten, David Wolf und Jerome Flaake, sind ebenfalls ein richtiges Kaliber. Das Duo ist wirklich überragend. Besonders der „Flaake von der Elbe“, wie man ihn drüben nennt. Ich bin auch mal gespannt, wer von den Dreien die Freezers als erstes verlässt, wenn der Lockout zu Ende ist. Nach dem Spiel in Berlin haben mich Brière und Giroux beim Handshake gefragt, ob ich Ihnen ein Autogramm von „Flaake von der Elbe“ besorgen könne. Sie hätten schon so viel von ihm gehört. Ich habe den beiden versprochen, dass ich mich drum kümmere. Die wollen ja was Außergewöhnliches aus Deutschland mitbringen, wenn sie wieder nach Nordamerika zurück kehren.

Und so ein Flaake-Autogramm hat einfach nicht jeder…

In diesem Sinne,
schöne Spiele, Euer „Mo“.

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