Volles Programm nach der Pause: Jagd auf München

Spitzenreiter empfängt Iserlohn / Straubing erwartet Köln / Personalnot beim Duell an der Küste / DEG mit vielen Fans gegen Mannheim / Grizzlys in Lauerstellung

Volles Programm nach der Pause. Sieben Spiele stehen am Abend auf dem Programm und weiter wird Tabellenführer EHC Red Bull München gejagt, der es auf eigenem Eis mit den Iserlohn Roosters zu tun bekommt. Die Kölner Haie wollen Druck auf den Spitzenreiter ausüben, in dem sie auch das fünfte Auswärtsspiel gewinnen. Die Straubing Tigers werden am Pulverturm etwas dagegen haben. Die Grizzlys aus Wolfsburg bekommen es zeitgleich mit den Augsburger Panthern zu tun, während die Adler Mannheim bei der Düsseldorfer EG und „Comebacker“ Adam Courchaine antreten. Wenige Kilometer weiter gastiert der ERC Ingolstadt bei den Krefeld Pinguinen und die Eisbären Berlin starten ihre dreifache Auswärtstour bei den Thomas Sabo Ice Tigers. Verletzungssorgen plagen sowohl die Fischtown Pinguins Bremerhaven als auch die Schwenninger Wild Wings, die an der Küste die Schläger kreuzen.  



Grizzlys Wolfsburg gegen Augsburger Panther: Duelle der Niedersachsen mit den Fuggerstädtern versprachen in der Vergangenheit stets viele Tore. Auch heute? Neue Kräfte sammeln oder im Rhythmus bleiben - was nun besser oder schlechter ist, darüber sind sich selbst Eishockeyspieler nicht hundertprozentig einig. „Die Frage ist immer, wie kommt man nach einer Spielpause aus der Kabine. Das ist die große Unbekannte", gab Grizzlys-Coach Pavel Gross zu Protokoll. „Wir müssen schnell wieder unsere Automatismen finden. Dann ist ein guter Start möglich." Auch wenn die Tabelle - Grizzlys auf Platz drei, Augsburg auf neun - recht deutlich für den Vizemeister spricht, will Gross von einer Rolleneinteilung nichts wissen. „Es ist egal, ob Favorit oder Außenseiter. Wir wissen, dass Augsburg eine gefährliche Mannschaft ist - gerade offensiv." Dementsprechend wollen die Niedersachsen an die bislang gezeigten Tugenden anknüpfen und dem Gegner wenig Spielraum geben.


Wenn die Fischtown Pinguins Bremerhaven heute auf die Schwenninger Wild Wings treffen, dann haben beide Mannschaften erhebliche Personalprobleme. Insgesamt muss Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch auf sieben Spieler verzichten. Und das ausgerechnet gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel der DEL  – also einen direkten Konkurrenten im Kampf um Playoff-Platz zehn. Neben Bordson und Mauermann fehlen Jason Bast, Steve Slaton, David Zucker, Jeremy Welsh und Sami Veneläinen. Immerhin kehrt Stürmer Brock Hooton zurück ins Team. Bei den Gästen hat sich die Hoffnungen, dass Andree Hult und Jiri Hunkes ihr Comeback geben können, zerschlagen. „Beide werden frühestens nächstes Wochenende spielen können", gibt Cortina Einblicke in das Wild Wings Lazarett, "bei Bartalis und Brückner wird es noch länger dauern. Ebenso wie bei Markus Poukkula und Steven Billich". Aus diesem Grund stehen die beiden Förderlizenzspieler Jonas Schlenker und Yannick Mund im Kader.


Vier freie Tage hatte Krefelds Trainer Franz Fritzmeier seinen Jungs während der Pause gewährt. Dann wurde unter der Woche kräftig gearbeitet. Besonders das Spiel Drei-gegen-Drei stand auf dem Plan. In der Overtime waren die Krefelder bisher immer unterlegen. „Wir würden die Partie allerdings auch gern in der regulären Spielzeit gewinnen“, sagte Kapitän Herberts Vasiljevs zum Match gegen den ERC Ingolstadt. Die Panther sind, inclusive ihrer zuletzt abgestellten Nationalspieler, nach Krefeld gereist und wollen an den guten Oktober anknüpfen. Rang fünf steht für den ERC derzeit zu Buche. Krefeld liegt auf dem zehnten Tabellenrang, hat auf den ERC aber nur sechs Punkte Rückstand. Auffällig ist, dass die Pinguine erst ein Heimspiel in dieser Saison für sich entschieden – am ersten Spieltag. 


Der Deutsche Meister will gegen die Sauerländer den vierten Heimsieg in Folge einfahren und mit einem Dreier die Tabellenführung verteidigen. Für Münchens Brooks Macek ist es das erste Aufeinandertreffen mit seinen ehemaligen Teamkollegen in seiner neuen Heimat. Drei Jahre lang stürmte der 24-Jährige für den IEC. Vor dem ersten Liga-Spiel nach dem Break sind die Sauerländer erstmals in dieser Spielzeit komplett. „Das ist ein völlig neues Gefühl! Aber irgendwie auch beruhigend, dass wir es wie geplant geschafft haben, auch wenn nicht alle Jungs bei 100 Prozent sind“, sagt Trainer Jari Pasanen. Der ist deutlich entspannter. „Auch das Training war hervorragend, ich glaube, wir haben in der gesamten Saison noch nicht so gut gearbeitet wie in den vergangenen sechs Tagen.“


Das Hinspiel an der Spree zwischen den Eisbären Berlin und den Thomas Sabo Ice Tigers haben die Eisbären mit 3:2 nach Penaltyschießen für sich entscheiden können. Die Gäste müssen auch in Nürnberg auf die verletzten Stürmer Marcel Noebels und Laurin Braun sowie Verteidiger Frank Hördler verzichten. Auch ein Einsatz des erkrankten Kapitäns André Rankel (fiebriger Infekt) ist sehr unwahrscheinlich. Mit dabei im Vergleich zum Match in Göteborg sind hingegen wieder Vincent Hessler und Maximilian Adam. Zudem ist auch Florian Busch, letzter DEL-Einsatz am 7.10.2016, wieder mit im Eisbären-Team dabei. „Wir haben bei Frölunda so gespielt, wie du spielen musst, mit dem Kader, den wir haben“, sagte Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp: „Wir müssen nur schauen, dass wir in Zukunft der gegnerischen Mannschaft nicht so viele Möglichkeiten in Überzahl geben.“ Nürnbergs Jesse Blacker sagte:  „Ich denke, dass es wieder ein enges, hart umkämpftes Spiel wird. Genau wie beim ersten Spiel in Berlin in dieser Saison. Es wird ein schwieriger Test für uns, aber wir freuen uns darauf!“


Vier Mal musste der KEC in der laufenden Saison auswärts ran, vier Mal gewannen die Haie und feierten dabei drei Shutouts. Gerade einmal zwei Gegentore gab es in dieser Zeit. Ein Grund dafür: Gustaf Wesslau ist mit einem Gegentorschnitt von 1,39 der beste Keeper. Bereits vier Mal hat der Schwede in der laufenden Saison zu Null gespielt. Die Auswärtsbilanz bei Freitaggegner Straubing liest sich aus Sicht der Haie ebenfalls gut: 15 Erfolge stehen aus 23 Gastspielen zu Buche. Die vergangenen drei Partien konnte der KEC am Pulverturm allesamt siegreich gestalten. Diese Serie soll nun ausgebaut werden. Die Tigers werden etwas dagegen haben und wollen vom letzten Platz weg. Gegen Berlin haben sie gezeigt, dass sie durchaus schwer auszurechnen sind. 


Gegen Titelaspirant Adler Mannheim wird der ISS DOME am Freitag (19.30 Uhr) beim Schools Day mit voraussichtlich mehr als 12.000 Zuschauern richtig gut gefüllt sein. Nicht nur die 1:4-Niederlage in Baden-Württemberg im September – bei der die DEG „unser schlechtestes Spiel der bisherigen Saison gemacht hat“, wie Christof Kreutzer betont – ist Warnung genug. Die Offensivfraktion der Adler sucht Liga weit ihresgleichen. 53 erzielte Treffer sind mit Abstand die meisten in der DEL. Das gutgefüllte Lazarett der DEG sendet vorsichtige positive Signale. Eddi Lewandowski, Tim Conboy und Bernhard Ebner sind zurück im Training. Ob es für einen Einsatz bereits am Wochenende reicht, entscheidet sich kurzfristig. Dafür wird wohl Neuzugang Adam Courchaine sein Comeback im DEG-Trikot geben.

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