Wolf: „Die Ausgangslage birgt Vorteile, aber auch Risiken\"
Das Turnier ist noch in der Gruppen-Phase, doch schon jetzt kann man mit Fug und Recht behaupten: Die 2013 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland dürfte sowohl Spielern, Verantwortlichen als auch Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Denn kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht mindestens eine Überraschung gibt.
Während beispielsweise die Schweiz in Stockholm eines ihrer besten Turniere in der WM-Geschichte spielt und nacheinander „mal eben“ die hoch gewetteten Teams aus Schweden, Kanada und Tschechien bezwang, gelang den Franzosen in der deutschen Gruppe H etwas Historisches: Der 2:1-Sieg gegen Titelverteidiger und Rekord-Weltmeister Russland. In Frankreich selbst sorgte der Sensationserfolg für entsprechende Schlagzeilen. Das sonst eher am Rande der Medienberichterstattung genannte französische Eishockey-Team schaffte es sogar auf die Titelseiten der ganz großen Gazetten.
Doch nicht nur die Franzosen sorgten für ein dickes Ausrufezeichen. Nicht zu erwarten waren ebenfalls die beiden Niederlagen der Slowakei. Erst gegen Lettland und gestern dann gegen Österreich. Des einen Freud‘ ist des anderen Leid‘. Schließlich betreffen solche Ergebnisse auch direkt die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina, die derzeit auf dem siebten Platz in der Achtergruppe rangiert - mit vier Punkten auf der Habenseite, nur einen Zähler getrennt vom heutigen Gegner Lettland (ab 19:00 Uhr, live bei SPORT1).
„Die Ausgangslage birgt Vorteile, aber auch Risiken“, formuliert es Iserlohns Angreifer Michael Wolf treffend. Eine Prognose sei daher schwer zu machen, findet der Außenstürmer: „Man kann überhaupt nicht sagen, wer wen schlägt. Das hat der Turnierverlauf gezeigt. Wir selber waren ja gegen die Großen nach guten Leistungen immer dran und haben uns dann gegen Österreich sehr schwer getan.“ Was heute keine Rolle mehr spielen darf. Der erste Teil des WM-Turniers soll aus den Köpfen. Wolf: „Wir müssen jetzt nach vorne schauen und dürfen den Blick nur auf uns richten. Was die anderen machen, darf uns nur am Rande interessieren.“
Gegen die starken Letten, die „durch ihren Trainer Ted Nolan nordamerikanisch geprägt sind“, wie Christian Ehrhoff weiß, muss eine Leistungssteigerung im Vergleich zum erfolgreichen Österreich-Spiel her. Bedeutet: Gute Defensivarbeit und konsequente Verwertung der sich bietenden Chancen dürfte für das DEB-Team das Allheilmittel sein. Tatsächlich hat die deutsche Auswahl ihr Schicksal selber in der Hand. Nicht nur heute gegen Lettland, sondern auch bereits morgen (ab 15:00 Uhr, live bei SPORT1) gegen das Team USA sowie im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich am kommenden Dienstag (ab 15:00 Uhr, live bei SPORT1). Ein Sieg heute über die Balten wäre also die beste Voraussetzung für die letzten beiden Begegnungen.