2015 IIHF-Weltmeisterschaft: U20 muss gegen die Schweiz gewinnen
Es wird eng! Die deutsche U20-Nationalmannschaft steht bei der 2015 IIHF U20 Eishockey Weltmeisterschaft gehörig unter Druck. Nach dem 2:5 im ersten Relegationsspiel gegen die Schweiz muss heute, 19 Uhr (1 Uhr MEZ) im zweiten Duell der „best-of-three“-Serie unbedingt ein Sieg her, ansonsten ist der bittere Gang in die Division I nicht mehr zu vermeiden. „Die Situation ist alles andere als einfach, aber wir müssen unsere Chance nutzen“, sagt Kapitän Markus Eisenschmid.
Nach fünf Niederlagen in fünf Spielen ist es schwer, das Selbstvertrauen nicht zu verlieren. Dennoch glaubt die Nationalmannschaft immer noch an die Wende. Immerhin: Wie schon gegen die Slowakei war die U20 auch gegen die Schweiz phasenweise gleich auf, entschieden wurde die Partie durch die bessere Chancenverwertung der Eidgenossen – auch, weil sie das Glück in einigen Situationen auf ihrer Seite hatten.
Drei Treffer waren abgefälscht. Kevin Reich, wie auch später Ilja Sharipov im Tor der deutschen Auswahl, konnten nur machtlos zuschauen. „Klar waren da auch glückliche Gegentore bei“, nickt Eisenschmid, der durchaus selbstkritisch ergänzt: „Es kann aber nicht sein, dass der Gegner so frei im Slot zum Schuss kommt. Genau das müssen wir heute verhindern.“
Damit drückt der Stürmer auch die Gedankengänge seines Trainers aus. Pat Cortina war nach der Niederlage mächtig angefressen und attestierte seinen Jungs „kein gutes Spiel“ abgeliefert zu haben. Damit hatte er sich zumindest öffentlich noch recht diplomatisch ausgedrückt. Im Bundestrainer selber brodelte es sichtlich. Dennoch beließ es der Coach bei einer sachlichen Analyse, anstatt in der Kabine laut zu werden und – den Blick bereits auf Spiel zwei gerichtet - dem Team Zunder zu geben.
Klar, die direkte Vorbereitung auf die Relegationsrunde konnte getrost unter dem Motto „Pleiten, Pech und Pannen“ verbucht werden. Denn nach zwei schweren Spielen innerhalb von 24 Stunden gegen die Slowakei und Finnland kehrte die U20 in Montreal erst wenige Minuten vor Neujahr ins Hotel zurück, um am nächsten Morgen in der Früh per Flieger nach Toronto zu reisen.
Zu früh, wie sich herausstellen sollte. Denn die Zimmer im Hotel waren trotz Zusage und bestätigter Reservierung erst am Abend beziehbar, so dass die Mannschaft einige Stunden in der Luft hing. Zeit zur Regeneration bei einem derart engen Spielplan wie bei der WM blieb keine. Zudem hatte die Reisegesellschaft einen Teil der deutschen Schläger in Montreal vergessen.
Allerdings halten diese Gründe nur bedingt als Ausrede her. Das weiß auch Cortina. Vor der heutigen Partie konnten die Spieler zu Genüge regenerieren: „Wir müssen besser und vor allen Dingen strukturierter agieren.“ Der Bundestrainer verlangt zudem konsequenteres Spiel in der eigenen Zone. Die Zweikämpfe müssen gewonnen werden. „Mehr Schüsse zum Tor sind wichtig. Wir dürfen nicht versuchen, die Scheibe ins Tor zu tragen, sondern öfter schießen.“
Markus Eisenschmid bestätigt die Aussage des Coaches: „Wir müssen noch mehr Checks setzen, mehr Pucks zum Tor bringen und in den Zweikämpfen konsequenter sein. Das betrifft auch die Zuordnung. Die Schweiz hatte phasenweise zu viel Platz vor unserem eigenen Tor.“
Wichtig wird auch sein, den Schweizer Topsturm besser in den Griff zu bekommen. Auszeichnen konnte sich bei den Eidgenossen vor allem die Sturmlinie um Starspieler Kevin Fiala, Noah Rod und Denis Malgin. Das Trio überwand die mangelnde Effizienz aus den vorigen Partien und war an drei der fünf Tore beteiligt.
Sollte es heute zum Sieg reichen, dann käme es am kommenden Montag, 5. Januar, 11 Uhr (17 Uhr MEZ) zum alles entscheidenden Match.