Carsen Germyn: \"Eine Ehre, in Straubing spielen zu dürfen\"

Zusammen mit Chefcoach Dan Ratushny kam Carsen Germyn im Sommer 2011 aus dem Schweizer Olten nach Straubing. Nach Anlaufschwierigkeiten lief es für den kanadischen Stürmer im Laufe der Zeit immer besser und am Ende standen 17 Tore und 29 Vorlagen in 57 Spielen zu Buche. Wieso er um zwei weitere Jahre verlängerte und warum er optimistisch auf die neue Saison blickt, erzählt er im Interview.

Carsen, drei Tage vor dem ersten Saisonspiel wurde deine Vertragsverlängerung bekanntgegeben. Ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, aber dennoch Grund zur Freude, oder?

Carsen Germyn: „Das stimmt! Meine Frau Jen und ich waren selbst sehr überrascht, dass ich so früh ein Angebot bekommen habe. Aber es war natürlich keine Frage, dass ich unterschreibe. Wir hatten in meinem ersten Jahr hier eine gute Zeit und sind von allen sehr gut behandelt worden. Das Team, Jason Dunham und die Trainer, die Fans, einfach alle waren sehr nett. Und was die Fans bei den Spielen geleistet haben, war einfach unglaublich. Ich empfinde es als Ehre, hier spielen zu dürfen, kann nur `danke´ sagen an die Verantwortlichen.“

War es dein Wunsch, dass der Vertrag über zwei Jahre läuft?

Germyn: „Jason Dunham hat es mir angeboten. Das Leben als Eishockey-Spieler ist nicht leicht. Man weiß oft nicht, ob man in der nächsten Saison einen Job bekommt oder wo man spielen wird. Für meine Frau und mich ist es toll Gewissheit über einen längeren Zeitraum zu haben. Wir werden Anfang März zum ersten Mal Eltern und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, wo unser Kind in den ersten Jahren aufwachsen wird.“

Dan Ratushny war schon in Olten dein Trainer, du kennst ihn daher am besten von allen. Wie würdest du ihn charakterisieren?

Germyn: „Er ist einer der besten Trainer, die ich bislang hatte. Er ist zu allen Spielern immer fair und kann jeden gut motivieren. Eishockey macht mit ihm unglaublichen Spaß und jeder hat großen Respekt vor ihm als Coach und als Mensch.“

Das erste Saisonwochenende ist vorbei und die Tigers haben drei Punkte auf ihrem Konto. Wie sind die Spiele aus deiner Sicht gelaufen?

Germyn: „In Berlin haben wir gewonnen, das war natürlich ein perfekter Auftakt für uns in die neue Saison. Unser Penaltykilling war gut, Cash hat gut gehalten. Es ist immer gut, wenn man das erste Spiel gewinnt. Dafür war das Spiel am Sonntag dann wirklich bitter. Wir waren alle sehr enttäuscht, dass wir trotz unserer Führung noch verloren haben. Wir müssen in jedem Spiel bis zum Schluss konzentriert sein und dürfen keine Fehler machen.“

Was traust du den Tigers in dieser Saison insgesamt zu?

Germyn: „Man braucht unser Team nur anzuschauen. Der Charakter ist sehr groß. Wir waren in der letzten Saison im Halbfinale, aber damit war keiner zufrieden, obwohl man in Straubing zuvor noch nicht einmal die Playoffs erreicht hatte. Wir waren so nah dran an Berlin und dem Finale, das motiviert uns. Wir haben gute Spieler verloren, gerade auch auf der wichtigen Position des Torhüters. Aber wir haben auch wieder gute Spieler bekommen. Alles in allem stimmt mich optimistisch, zumal wir vier ausgeglichene Reihen haben.“

Du spielst zusammen mit Laurent Meunier und Neuzugang Blaine Down. Wie zufrieden bist du bislang mit den Auftritten deiner Reihe?

Germyn: „Mit Laurent spiele ich ja schon das zweite Jahr zusammen, das merkt man natürlich. Er arbeitet immer sehr hart, spielt sehr intelligent und wir kennen beide die Laufwege des anderen. Blaine bringt viel Erfahrung mit und tut immer alles, um an den Puck zu kommen. Er ist schnell und offensivstark. Ich denke, dass wir drei gut harmonieren.“

Interview: Michaela Retzer

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