Die Lage der Liga: Showtime statt stille Nacht zu Weihnachten

Jubel, Trubel, Tore satt: Alle Jahre wieder schreibt die DEL an Weihnachten ihre verrücktesten Geschichten. Ob das Eisbären-Festival in Berlin, eine rauschhafte Nacht in Krefeld, ein cooler Adler-Auftritt in Hannover oder die wundersame Rückkehr der Augsburger Panther im Bayern-Derby gegen Ingolstadt: Showtime statt stiller Nacht ist angesagt in der DEL. Die Fans honorieren es: Allein am 30. Spieltag strömten 53.467 Zuschauer in die DEL-Arenen - knapp am aktuellen Saison-Rekord (53.548) vorbei.

Beeindruckend: Die Adler Mannheim, die im Stil einer Spitzenmannschaft in Hannover nichts anbrennen ließen. Abgezockt und effizient legten sich die Kurpfälzer dank zweier Co-Produktionen der NHL-Stars Jochen Hecht und Jason Pominville vor und betrieben im Schlussdrittel Ergebnissicherung. Getreu dem Motto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Verständlich, denn die Adler planen die nächste Flug-Show beim renommierten Spengler-Cup in Davos - und werden in diesem Jahr in der DEL deshalb nicht mehr zu sehen sein.

Davon wollen die Haie profitieren. Zwar liegen die Domstädter noch drei Zähler hinter den Mannheimern zurück, doch zwei Siege in den beiden nächsten Partien würden die Domstädter wieder an die Spitze spülen und den \"kalten Machtwechsel\" noch in diesem Jahr perfekt machen. Dazu bedarf es aber einer Steigerung. Denn gegen Iserlohn mussten fast 15.000 Fans lange warten, ehe das mühevolle 3:1 unter Dach und Fach war.

Anders die Eisbären Berlin. Eher lustlos, in die Saison gestartet, kommt der Rekord-Champion pünktlich zur heißen Phase ins Rollen. Leidtragender waren diesmal überforderte Straubing Tigers, denen die Eisbären eine 0:8-Packung unter den Weihnachtsbaum legten. Die Hauptstädter feierten damit ein perfektes Wochenende: Nur zwei Tage zuvor hatten die Eisbären den Haien nicht nur auf den Zahn gefühlt, sondern diesen auch gleich mit gezogen.

Ein ähnliches Trauma wie Straubing hatten die Grizzlys aus Wolfsburg in Krefeld zu durchleben. Noch sieben Minuten vor Ultimo sah Wolfsburg wie der sichere Sieger aus, ehe sich die Pinguine zu einem, in der Form selten erlebten Kraftakt aufrafften und die Partie mit vier (!) Treffern geradezu rauschhaft drehten.

Gleich doppelten Grund zur Euphorie hatte der EHC Red Bull München. Nicht nur, dass gegen Düsseldorf und Straubing jeweils Dreier heraussprangen, auch die NHL-Stars Paul Stastny und Blake Wheeler werden den Bullen nach dem Verlängerung des Lockouts in Nordamerika auch weiterhin zur Verfügung stehen. Das nächste Weihnachts-Spektakel ist nicht zuletzt deshalb garantiert: Vorfreude auf den 26. Dezember!

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