Eisbären Berlin: Stefan Ustorf gibt Karriereende bekannt

Es geht einfach nicht mehr. Stefan Ustorf hat seine Karriere offiziell beendet. Die Entscheidung, von Eishockey-Kennern bereits erwartet, verkündete der langjähriger Kapitän der Eisbären Berlin und der deutschen Nationalmannschaft am heutigen Donnerstag in Berlin. Der 39-Jährige erlitt am 6. Dezember 2011 nach einem Check gegen den Kopf ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, weshalb er seither kein einziges Spiel mehr bestreiten konnte. „Eine Rückkehr ins Eishockey ist für mich nicht mehr möglich. Deshalb muss ich nach über 1200 Spielen heute meinen Rücktritt vom Leistungssport bekanntgeben\", sagte Ustorf.

Er leide weiter an den Folgen der Verletzung, fügte Ustorf an. Und die lauten: Starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafmangel. Ustorf hat in den letzten Monaten zwar regelmäßig an entsprechenden Therapien in seiner Wahlheimat Amerika teilgenommen, doch eine wirkliche Besserung trat nicht ein. Mittlerweile hat der einstige Mittelstürmer mehr als 12 Kilogramm abgenommen, besser gesagt, Muskelmasse verloren. „Dadurch“, sagt Ustorf, „spüre ich auch die anderen Verletzungen der letzten Jahre immer stärker.“ Er könne beispielsweise aufgrund von Arthrose in den Schultern die Arme nur noch eingeschränkt bewegen.

Ustorf galt während seiner Karriere stets als Musterprofi. Aufgrund seiner Hingabe und seines kämpferischen Einsatzes nannten ihn die Berliner Fans liebevoll „Hooligan“. Zudem galt der Center als Führungsspieler in der Kabine und auf dem Eis. Ustorf genoss auch bei seinen Kollegen den allergrößten Respekt. „Mit Stefan Ustorf verliert auch die DEL einen ganz großen Spieler. ´Usti` hat stets vorbildliche Leistungen gezeigt und sich dadurch jegliche Anerkennung verdient. Ich drücke ihm die Daumen, dass sich sein Gesundheitszustand bald bessert“, erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.  

Der gebürtige Kaufbeurer Ustorf bestritt für die Eisbären Berlin, Krefeld Pinguine, Adler Mannheim und Berlin Capitals mehr als 600 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit den Eisbären wurde der Stürmer sechsmal deutscher Meister. Zudem trug Ustorf 128 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, nahm an zahlreichen Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen in Lillehammer, Nagano, Salt Lake City und Turin teil.

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