Franz Fritzmeier: "Es geht um Akzeptanz und Respekt"

Krefelds Cheftrainer Franz Fritzmeier sieht in seiner Rolle als jüngster Trainer keine Probleme mit seiner Autorität.

Es kommt im Profisport sicherlich nicht so oft vor, dass der Cheftrainer einer Profimannschaft erst 36 Jahre alt ist. Klar, es gibt sogar noch jüngere Coaches, wie das Beispiel des erst 29jährigen Julian Nagelsmann beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim zeigt. Trotz des Trends im Sport, dass Trainer im Allgemeinen immer jünger werden, zählt Fritzmeier besonders im Eishockey noch zur Ausnahme. „Damit kann ich gut leben“, lacht der ehemalige Profi.

Auch für den gebürtigen Tölzer gilt schließlich der Leitspruch: Alter schützt vor Leistung nicht. Diesmal eben anders herum. Fritzmeier kennt sein heutiges Umfeld bestens. Er bestritt von 2005 bis 2007 67 Spiele für seinen heutigen Club, wechselte danach nach Duisburg, wo er mit kurzer Unterbrechung die restliche Zeit seiner aktiven Karriere verbrachte - und diese mit nur 31 Jahren beendete.

Der Übergang zur Trainerkarriere verlief fließend. Fritzmeier machte sich vor allen Dingen einen Namen als großer Förderer talentierter Nachwuchsspieler, die in der Oberliga Spielpraxis sammeln sollten. So kooperierte Duisburg mit Köln, Krefeld oder Düsseldorf als Förderlizenzpartner. Fritzmeier suchte stets den intensiven Austausch mit den DEL-Clubs. Niklas Sundblad lotste Fritzmeier dann als Assistenztrainer zu den Kölner Haien. Seit November 2015 ist er Cheftrainer der Pingune, die damals auf dem letzten Tabellenplatz rangierten.

Es spricht für den Charakter Fritzmeiers, dass er trotz der damaligen, fast ausweglosen Situation nach Krefeld wechselte, anstatt mit den Haien um die Meisterschaft zu spielen „Ich wusste schon sehr genau, auf was ich mich damals einlassen werde. Aber genau das war die Herausforderung.“ Den Pinguinen hauchte er mit seiner Philosophie ein neues Leben ein. Mit einem Schlussspurt schafften es die Krefelder zumindest noch auf Platz 13.  

In dieser Saison soll alles anders werden. Weg von den unteren Plätzen, hin zu den Playoffs. Die Gesellschafter setzen vollstes Vertrauen in den Trainer. Vor wenigen Wochen wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt und Fritzmeiers Vertrag vorzeitig verlängert. „Ich freue mich, dass mir der Aufsichtsrat das Vertrauen ausgesprochen hat, meinen Vertrag vorzeitig zu verlängern. Dieses Vertrauen werde ich mit meiner Arbeit zurückzahlen. Die Krefeld Pinguine befinden sich auf einem guten Weg, der jetzt konsequent weiterverfolgt werden muss", sagte Fritzmeier.

 

Um das zu schaffen, langten die Pinguine auf dem Transfermarkt hin. Der Kader wurde auf entscheidenden Stellen umgebaut. Experten rechnen damit, dass die Schwarz-Gelben in dieser Saison wieder um die Playoffs mitspielen können. Fritzmeier ist kein Freund von großen Prognosen, sagt aber: „Wir haben einen guten Kader und wenn wir weitgehend verletzungsfrei bleiben, auch gute Playoff-Chancen.“ Dennoch betont der Coach  immer wieder, „dass auch andere Mannschaften das gleiche Ziel haben.“

Franz Fritzmeier

Wir haben gute Playoff-Chancen.

Ob es der jüngste Trainer der Liga mit seiner Mannschaft in die Endrunde schafft, bleibt abzuwarten. Seine Philosophie jedoch soll greifen, den Pinguinen einen eigenen Spielstil zu vermitteln. Mit einigen Spielern hat er noch zusammengespielt, wie z.B. mit Daniel Pietta oder dem 40 Jahre alten Kapitän Herberts Vasiljevs. Ein Autoritätsproblem innerhalb der Gruppe gibt es dennoch nicht. „Es geht um Akzeptanz und Respekt. Wenn die Jungs merken, dass wir mit den Vorgaben Erfolg haben und sie sich ungeachtet der Ergebnisse weiterentwickeln können, dann ist das Alter egal. Es war intern sowieso noch nie Thema.“

Klar ist, Fritzmeier geht seinen Weg. Sein Team muss jetzt nur noch folgen. 

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