Mannheimer NHL-„Armada“ gegen Krefelds „Serientäter“
Mei, is‘ denn heut‘ schon Weihnachten? Natürlich nicht! Und schon gar nicht für die 14 DEL-Teams, die in diesen Tagen trotz allgemein einkehrender Besinnlichkeit alles andere im Sinn haben, als Geschenke zu machen. Vielmehr möchte jede Mannschaft die eigenen Fans schon vor dem Heiligen Abend schon mal mit ein paar Punkten erfreuen – am besten mit sechs davon! Die große Frage allerdings lautet: Wer beschenkt hier wen? Sicher ist nur eines: Die Fans strömen vor und nach dem Fest zahlreich in die Arenen. Warum? Weil die Welt trotz anderslautender Prognosen doch nicht untergegangen ist – natürlich!
Adler Mannheim - Krefeld Pinguine
Der Tabellenführer trifft auf den Tabellendritten: Mehr Topspiel geht nicht! Mannheim, das mit der Verpflichtung von NHL-Superstar und Publikumsliebling Jochen Hecht wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden hat, trifft auf den Seriensieger aus der Seidenstadt. Zehn Siege in Folge feierten die Rheinländer, die zweifelsohne das Überraschungsteam der DEL darstellen. Keiner der Experten hatte vor der Saison auf die Schwarz-Gelben beim Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation gesetzt. Wohl auch eine Folge des voll besetzten Kaders. Kaum Ausfälle musste Krefeld im bisherigen Saisonverlauf verschmerzen, tritt seit Wochen in kompletter Mannschaftsstärke an.
Anders sieht es da in Mannheim aus. Zwar kann Coach Harold Kreis auf einen großen Kader zurückgreifen, dennoch fehlen immer wieder wichtige Spieler. Zuletzt gegen Augsburg hat es Denis Reul und Shawn Belle erwischt. Bei Belle ist die alte Trizepsverletzung wieder aufgebrochen, so dass der Verteidiger erneut drei Wochen zum Zusehen gezwungen ist. Noch länger wird Denis Reul ausfallen. Der Verteidiger zog sich kurz vor Schluss der Partie gegen Augsburg einen Einriss des Innenbandes und eine Meniskusquetschung am linken Knie zu. Eine Operation ist nicht notwendig, die Ausfallzeit wird ca. sechs Wochen betragen. Aber: Marcel Goc steht vor seiner Rückkehr und wird zwischen seinen NHL-Kollegen Jochen Hecht und Jason Pominville auflaufen.
Favorisiert sind die Adler. Das Match in der SAP Arena ist längst ausverkauft. Beide Mannschaften wollen den Sieg. „Das wird ein interessantes Match“, meinte der Krefelder NHL-Star Christian Ehrhoff, der auf seine letztjährigen Teamkollegen aus Buffalo Jason Pominville und Jochen Hecht trifft. Nicht nur deshalb wird diese Partie äußerst prestigeträchtig werden.
Kölner Haie - Eisbären Berlin
Nicht minder spannend geht es am Freitag in Köln zu. Ein Duell, auf das sich die Fans so richtig freuen dürften. Und eines, bei dem Freunde stürmischen Eishockeys voll auf ihre Kosten kommen. Denn beide Teams kennen nur einen Weg - den nach vorne. „Ich habe großen Respekt vor Berlin. Sie sind immer in der Lage, einen Gang hochzuschalten“, meint Haie-Coach Uwe Krupp.
Beim ersten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt jedenfalls „klingelte“ es gleich elf Mal. Mit 6:5 setzten sich die Kölner in einem irren Spiel in der o2 World durch. Berlin ließ nur wenige Wochen später eine 3:0-Revanche folgen. LAOLA1.tv ist ab 19:25 Uhr per Livestream dabei, wenn es darum geht, wer sich von den beiden Topteams eine positive Hauptrunden-Bilanz sichern darf.
Das Topspiel ist das gleichzeitig auch das Duell der Nationalspieler. Denn die Kölner Danny Aus den Birken, Torsten Ankert, Moritz Müller, Felix Schütz, Alexander Weiß und John Tripp treffen auf ihre Berliner Auswahlkollegen Rob Zepp, Jens Baxmann, Frank Hördler, Contantin Braun und André Rankel. Eigentlich würde Philip Gogulla das Dutzend der „Adlerträger“ voll machen, doch der Kölner Außenstürmer laboriert an einer Knieverletzung, die ihn zu einer rund vierwöchigen Pause zwingt.
Klar ist, dass die anstehende Partie die Massen elektrisiert. Der KEC rechnet gegen den amtierenden Deutschen Meister mit über 16.000 Fans. Doch dabei wird es nicht bleiben. Schließlich stehen über die Weihnachtstage noch zwei weitere Heimspiele der Haie gegen Iserlohn und Krefeld an. Insgesamt erwarten die Haie zu den drei kommenden Heimspielen rund 50.000 Zuschauer in der LANXESS arena.
Der KEC vermeldete erst gestern weitere Vertragsverlängerungen. Nach Nathan Robinson haben auch die Stürmer Andreas Falk und John Tripp ihre Arbeitspapiere um eine weitere Saison verlängert. Die Verträge der drei Angreifer laufen somit bis 2014.
Hamburg Freezers - Augsburger Panther
Im letzten Heimspiel vor Weihnachten und nach der knappen 5:6-Niederlage gegen Ingolstadt wollen die Hamburg Freezers ihren Fans heute einen Sieg schenken. Einziges Problem: Der Gegner aus Augsburg wird etwas dagegen haben. Bereits am 7. Spieltag unterlagen die Norddeutschen den Panthern vor heimischer Kulisse mit 2:3.
Besonders ärgerlich: Damals fiel der Siegtreffer für die Gäste erst 16 Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten. Die Freezers standen mit leeren Händen da und mussten die bis heute einzige Heimniederlage nach regulärer Spielzeit hinnehmen.
„Die Partie gegen Augsburg wird ein ähnlich intensives Spiel wie das gegen den ERC Ingolstadt“, prognostiziert Trainer Benoit Laporte. „Dessen müssen wir uns bewusst sein und am Freitag von der ersten Sekunde an wach sein. Es ist immer hart, gegen Augsburg zu spielen. Die Panther haben sicher nicht vergessen, dass wir in ihrer Arena mit 7:2 gewonnen haben. Wie gefährlich Augsburg sein kann, haben wir beim ersten Aufeinandertreffen der Saison gemerkt!“
Wie schon beim 7:2-Erfolg der Freezers am 2. November in Augsburg wird Niklas Treutle auch am Freitag das Tor der Hamburger hüten. Der 21-Jährige stand in dieser Saison in acht Spielen auf dem Eis und konnte mit seinem Team sechs Siege feiern. Treutle kommt bislang auf einen Gegentorschnitt von 2.62 und hat eine Fangquote von 91.1%.
„Das ist keine Entscheidung gegen Dimi oder eine Reaktion auf das 5:6 gegen Ingolstadt“, stellte Laporte klar. „Ich wollte in dieser Woche ohnehin beide Goalies spielen lassen. Wir haben in den kommenden Tagen und Wochen viele Spiele, da ist es gut, dass ich zwei hervorragende Torhüter zur Verfügung habe.“
Grizzly Adams Wolfsburg - Iserlohn Roosters
Kein Endspiel, aber eine Partie von großer Bedeutung erwartet den EHC Wolfsburg gegen die Iserlohn Roosters. Mit sieben Punkten Vorsprung rangieren die Sauerländer in der Tabelle direkt über den Grizzlys.
Sportdirektor Karl-Heinz Fliegauf richtet den Fokus einzig und allein auf die Grizzly Adams. „Wir müssen versuchen, in jedem Spiel Punkte zu holen. Unsere Jungs müssen ihre Leistung bringen und nirgendwo anders hinschauen“, betont er. Ähnlich sieht Pavel Gross, der von seiner Mannschaft wie zuletzt gegen Düsseldorf viel Kampf fordert. „Einen, zwei, drei Punkte - wir müssen alles mitnehmen, was geht.“ Niederlagen nach 60 Minuten sollen dabei tunlichst vermieden werden.
Ebenfalls verzichten können die Grizzlys auf Strafzeiten. „Wir müssen dumme Strafen vermeiden“, sagt Adrian Grygiel. „Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele. Manchmal passieren solche Strafen aber. Wir haben darüber gesprochen und wollen es besser machen“, verspricht der Stürmer. Auch der Gegner aus Iserlohn schwächte sich zuletzt mit unnötigen Strafzeiten. Ein körperloses Spiel wird die Fans am Freitag aber keinesfalls erwarten.
Düsseldorfer EG - Thomas Sabo Ice Tigers
Am vergangenen Dienstag sah man eine Düsseldorfer Delegation bei der Partie der Krefeld Pinguine gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Grund: DEG-Cheftrainer Christian Brittig sowie sein Co-Trainer Christof Kreutzer schauten sich ebenso den kommenden Gegner der DEG an wie die Spieler Daniel Kreutzer und Marian Bazany. Fazit: Die Düsseldorfer erwartet gegen Nürnberg eine erneut schwere Aufgabe.
Denn die Franken zeigten sich trotz der 3:4-Overtime-Niederlage bei den Pinguinen in allen Mannschaftsteilen stark verbessert. Offenbar hat der neue Nürnberger Trainer Bengt-Ake Gustafsson die richtige Ansprache in der spielfreien Zeit gefunden. Immerhin haben die Tigers, die sich seit Mittwoch sogar in Düsseldorf auf das Match im ISS Dome vorbereiten, aus den letzten beiden Partien vier Zähler geholt. Es scheint, als ob die als Mitfavorit in die Saison gestarteten Franken den Dreh gefunden haben. Schnell, geradlinig und jederzeit offensiv gefährlich präsentierten sie sich zumindest am Dienstag in Krefeld.
Coach Brittig hat das Potenzial des Gegners ebenfalls erkannt. Der DEG-Trainer baut weiterhin auf Kampf, Einsatz und Leidenschaft in seiner Truppe: „Wir haben schon große Gegner in dieser Saison geschlagen, geben in jedem Spiel alles. So werden wir auch weiter agieren. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“ Ob das hilft, bleibt abzuwarten.
Straubing Tigers - Red Bull München
Kurz vor dem Fest kommt es am „Pulverturm“ zum bayerischen Derby zwischen den Straubing Tigers und dem EHC Red Bull München. Für beide Mannschaften geht es dabei um wichtige Punkte. Gerade einmal ein magerer Zähler trennt die Kontrahenten bislang. Straubing rangiert mit 39 Punkten auf Platz neun, München auf Rang elf. Klar, dass die Hausherren ihren Vorsprung vergrößern und die Münchener dagegen tauschen wollen.
Nach drei Niederlagen in Folge stehen die Gastgeber unter Druck. Offen ist, ob Topscorer Blaine Down heute Abend mitwirken kann. „Das wird sich erst kurz vor dem Spiel entscheiden“, erklärte Tigers-Coach Dan Ratushny, der betonte, dass seine Mannschaft unter der Woche „sehr intensiv und gut trainiert“ habe. Auf jeden Fall verzichten müssen die Straubinger auf die Langzeitverletzten Florian Ondruschka und Dustin Whitecotton.
Bei den Gästen aus München sieht es personell ebenfalls nicht besonders toll aus. Felix Petermann, Brent Aubin und Klaus Kathan werden auf keinen Fall spielen können. Besonders schmerzlich vermissen werden die Münchener allerdings NHL-Star Blake Wheeler, der nach seiner dritten großen Strafe heute Abend gesperrt ist. Wieder im Team dagegen stehen die zuletzt verletzten Christian Wichert und Ryan Kavanagh. Münchens Verteidiger Sören Sturm absolviert heute Abend sein 200. DEL-Spiel.
ERC Ingolstadt - Hannover Scorpions
Den Frust der Ingolstädter nach der 0:5-Niederlage in Mannheim bekamen zuletzt ausgerechnet die Hamburg Freezers zu spüren. Mit einem 6:5 nach Verlängerung sicherte sich die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz zwei Punkte in der Hansestadt. Grund genug für den ERC, diesen Weg gegen die Hannover Scorpions weiter zu beschreiten. Die Zeichen stehen jedenfalls am Freitag auf Sturm.
Dass es hier wieder durchaus eng zugehen wird, zeigt die bisherige Bilanz. Beide Mannschaften konnten sich je einmal durchsetzen. Das erste Aufeinandertreffen am 16. September konnten die Schanzer klar mit 5:0 für sich entscheiden. Ian Gordon feierte an diesem Tag den 42. Shutout seiner DEL-Karriere und ist somit Rekordhalter. Beim zweiten Aufeinandertreffen in Hannover am 28. Oktober hatten die Skorpione dann das bessere Ende für sich. Trotz eines Zwei-Tore-Vorsprungs mussten sich die Panther am Ende aber mit 4:3 geschlagen geben. Das Überzahlspiel der Hannoveraner war an diesem Tag drei Mal erfolgreich.
Bei den Gastgebern sind bis auf den Langzeitverletzten Kapitän Tyler Bouck alle Mann mit an Bord. Bei den Gästen aus Hannover werden die Verteidiger Sascha Goc und Andy Reiss nicht mitwirken können.
Die heutigen Partien Überblick (19:30 Uhr):
Kölner Haie – Eisbären Berlin
Adler Mannheim – Krefeld Pinguine
Hamburg Freezers – Augsburger Panther
ERC Ingolstadt – Hannover Scorpions
Grizzly Adams Wolfsburg – Iserlohn Roosters
Düsseldorfer EG – Thomas Sabo Ice Tigers
Straubing Tigers – EHC Red Bull München
Verfolgen Sie alle Partien ab 19:30 Uhr im DEL-Liveticker