Dennis Endras: \"Diese Saison wird kein Selbstläufer\"

Kommen wir zur Nationalmannschaft, schon am kommenden Dienstag geht’s zum Freundschaftsspiel nach Österreich anlässlich des 100-jährigen Bestehens des dortigen Eishockey-Verbandes. Nur ein Testspiel oder sogar mehr?

Wir können diesen Test als Vorbereitungsspiel für die Olympia-Qualifikation in Bietigheim nutzen. Von daher sehe ich dieses Match, unabhängig vom Ergebnis, schon als wichtig an. Nach der letzten WM haben wir viel Kritik, teilweise zu Recht, einstecken müssen. Aber so schlecht ist das deutsche Eishockey nicht. Man kann und sollte das nicht an einem WM-Abschneiden festmachen. Wir müssen uns nur alle im Klaren sein, dass es für uns immer ein schmaler Grat sein wird. Bei uns muss wirklich alles passen, wenn wir ins Viertelfinale oder sogar weiter wollen. Wie bei der Heim-WM. In Stockholm fehlten beispielsweise einige Stammspieler. Das soll kein Alibi sein, ist aber sicher auch ein Grund, weswegen es nicht rund lief. Unser Ziel ist jetzt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi. Darauf muss und wird der Fokus liegen.

Wie bewertest du das deutsche Eishockey im Allgemeinen?

Das deutsche Eishockey ist schon seit geraumer Zeit auf dem richtigen Weg, die Zuschauerzahlen stimmen und in dieser Saison wurde die Zahl der Ausländerlizenzen wieder beschränkt. Ich glaube auch, dass die Nachwuchsarbeit in den Clubs in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist. Das sieht man immer wieder daran, dass viele aufstrebende Talente in den Kadern sind. Aber die müssen auch spielen. Was ich mir daher wünschen würde, ist die Wiedereinführung der Förderlizenzregelung. Es ist schade, dass man sich hier nicht einigen konnte.

Zurück zur DEL. Mit Mannheim spielst du jetzt natürlich auch gegen deinen Ex-Club Augsburg. Was verbindet dich noch mit den Panthern?  

Ich habe natürlich auch während meiner Zeit im Ausland immer verfolgt, wie die Situation in Augsburg ist. Gelegentlich halte ich noch Kontakt zu den Betreuern und dem einen oder anderen Spieler wie Steffen Tölzer oder Peter Flache. Für die Saison drücke ich dem AEV jedenfalls die Daumen, außer natürlich, wenn es gegen Mannheim geht (lacht). Trotzdem freue ich mich auf die Spiele gegen den AEV und besonders in Augsburg. Ich weiß, mit wie viel Herzblut und Akribie die Verantwortlichen dort täglich arbeiten, damit der Laden läuft. Besonders den Leuten im Hintergrund und den Fans gönne ich den Erfolg.

Vieles ist neu in dieser 19. DEL-Saison. Die DEL hat mit ServusTV und LAOLA1.tv neue TV-Partner dazu bekommen.

Das ist ein super Schritt, vermutlich einer der wichtigsten Schritte. Das, was man bisher so über das Sendekonzept gehört hat, macht absolut Lust auf die Übertragungen. Vor allen Dingen der Plan, dass ServusTV und LAOLA1 den Fokus noch mehr auf die Spieler richten wollen, um dadurch mehr Identifikationsfiguren zu schaffen, gefällt mir sehr.

Neu sind auch die Cable Guys oder das Power Break. Die Fans und Zuschauer hierzulande müssen sich erst noch dran gewöhnen. Deine Einschätzung?

Mit den Cable Guys könnte es lustig werden. Da wüsste ich bei uns in der Mannschaft auch schon einige Kandidaten, die das Mikrofon unbedingt tragen sollten. Das Power Break ist ja ohnehin schon international bekannt, auch in Finnland hatten wir das. Die Zeit einer Werbepause geht schnell rum, das werden die Leute schon sehen. Als Keeper kann man mal in Ruhe ein, zwei Schlücke aus der Pulle nehmen, von daher mag ich diese kleinen Unterbrechungen sogar. Den Clubs bieten sich dadurch auch gute Vermarktungsmöglichkeiten. Außerdem kann man so ein Power Break auch richtig lustig gestalten. Da habe ich schon wirklich witzige Beiträge oder Aktionen gesehen. Man darf gespannt sein, wie das hier in Deutschland genutzt wird. Der Phantasie sind ja nun kaum Grenzen gesetzt.

Dennis, möchtest du zum Abschluss dieses Interviews noch jemanden grüßen?

Ja, Marcel Müller. Der schwebt, seit dem er in Schweden bei MoDo ist, auf einer anderen Eishockey-Wolke. Der könnte sich ruhig mal wieder öfter bei mir melden. Zumal wir ja auch des Öfteren das Zimmer geteilt haben (lacht). Nein, ganz ehrlich, der „Malla“ geht da schon seinen Weg. Ich wünsche ihm nur das Beste.

Dennis, vielen Dank für das Interview.

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