Straubing: Viele Spieler sind gegangen, doch der Erfolg soll bleiben

Elf Neue bei den Tigers / Straubing in der Breite besser aufgestellt / Playoffs erneut das Ziel

Eigentlich wollte Tigers-Coach Larry Mitchell nur punktuell am Kader der Niederbayern arbeiten, aber die Realität machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Überraschende Wechsel, keine Einigung im Vertragspoker oder Verletzungen sorgten dafür, dass das Team der Bayern mächtig durcheinander gewirbelt wurde. Mitchell machte aus der Not eine Tugend und sorgte mit den elf Neuverpflichtungen dafür, dass das Team in der Breite besser aufgestellt ist und bei der Gelegenheit auch kräftiger wurde.

Der Anlass an der körperlichen Präsenz zu arbeiten, war sicherlich die Viertelfinalserie gegen München, in der der spätere Champion den Tigers am Ende einer erfolgreichen Saison die Grenzen aufzeigte. Zur Eiszeit 2016/17 sind die Niederbayern im Schnitt 2,5 Kilogramm schwerer geworden.

<dtagimage image-id="107">107 | Adam Mitchell (Foto: City-Press)</dtagimage>

Adam Mitchell könnte für Straubing in der Saison 2016/17 eine Allzweckwaffe sein. (Foto: City-Press)

Wie schon in der letzten Spielzeit sind die Bayern in der Verteidigung nicht gerade opulent ausgestattet. Gerade einmal sieben Spieler werden als Verteidiger geführt. Für Coach Larry Mitchell ein „kalkuliertes Risiko“, dem er unter anderem damit begegnen will, dass Neuzugang Adam Mitchell oder Routinier René Röthke Erfahrung in der Defensive haben und notfalls hinten aushelfen können.

Mehr Optionen hat Straubing im Angriff. Vier etatmäßige Center finden sich in den Reihen des Tabellenneunten von 2015/16. Darunter Neuzugang Scott Timmins, der als grundsolider Mittelstürmer mit großer Qualität am Bullypunkt für die beiden ersten Reihen angedacht ist.

In der Abteilung „Torabschluss“ kann das Top-Duo Zalewski/Hedden, der Vorsaison zusammen für 34 Tore verantwortlich, weiterhin gemeinsam auf Torejagd gehen, jedoch ist noch offen, wer der dritte Mann im Bunde wird. Als weiterer Torjäger ist Jeremy Williams aus der zweiten schwedischen Liga verpflichtet worden.

<dtagimage image-id="110">110 | Matt Climie (Foto: City-Press)</dtagimage>

Torwart Matt Climie bekommt Druck von Dimitri Pätzold. (Foto: City-Press)

Auf der Torwartposition wurde Dimitri Pätzold in den Kader geholt. Der ehemalige Nationaltorwart spielte bereits 2010/11 für Straubing und kehrt jetzt an den Pulverturm zurück. Der 33-Jährige wird Konkurrent Matt Climie zwischen den Pfosten gehörig Druck machen.

Jason Dumham, Sportlicher Leiter der Straubing Tigers

Wenn alle bei uns gesund bleiben, werden wir ganz sicher wieder um Platz zehn mitspielen.


Im Vergleich zum Kader der Saison 2015/16 ist Straubing sicher nicht schlechter aufgestellt und so sieht Jason Dunham, Sportlicher Leiter der Tigers, den Schlüssel zu einer erfolgreichen Saison vor allem in einem leeren Lazarett: „Wenn alle bei uns gesund bleiben, werden wir ganz sicher wieder um Platz zehn mitspielen. Wenn sich niemand verletzt, ist das ein realistisches Ziel. Sollte es doch wieder zu zahlreichen Ausfällen kommen, wird es auf jeden Fall wieder ein spannender Kampf um die letzten Plätze für die Playoffs.“

Drei Spieler im Portrait

Dylan Yeo kam zur Saison 2014/15 zu den Straubing Tigers und hat sich bei den Niederbayern sofort etabliert. Der Verteidiger sammelte in 101 Spielen für die Tigers starke 52 Scorerpunkte, ist aber auch als Leader im Team gefragt.

Matt Climie geht in seine zweite Saison mit Straubing. Nach einem Durchhänger im November und Dezember 2015 kam der Torhüter nach dem Spengler Cup, den er mit Team Canada absolvierte, wie ausgewechselt nach Straubing zurück und erarbeitete sich viele Sympathien bei den Tigers-Fans. Speziell in den Playoffs hat der Kanadier mit einer Fangquote von 93 Prozent gezeigt, dass er da ist, wenn er gebraucht wird.

Steven Zalewski hat in Straubing aus dem Stand eingeschlagen. Der Stürmer, der auch schon zehn Spiele in der NHL für San Jose und New Jersey absolvierte, schoss in 52 Spielen 17 Tore und bereitete weitere 23 vor. Neben seinem Offensivdrang ist auffällig, dass er auch zurückarbeitet und in der Defensive hilft. Die Saison 2015/16 schloss der US-Amerikaner mit einem Plus-Minus-Wert von +6 ab.

Der Kader der Tigers

Abgänge: Martin Hinterstocker (Karriereende), Dustin Strahlmeier (Schwenninger Wild Wings), Mirko Höfflin (Adler Mannheim / Ende der Ausleihe), Blaine Down (Iserlohn Roosters), Alexander Dotzler (Grizzlys Wolfsburg), Sebastian Osterloh (ESV Kaufbeuren), Florian Ondruschka (VER Selb), Ryan Bayda (Rosetown Sask Valley Redwings), Denny Urban (unbekannt), Connor James (unbekannt), Sean O’Connor (unbekannt)

Zugänge: Dimitri Pätzold (Schwenninger Wild Wings), Max Renner (Starbulls Rosenheim), James Bettauer (Augsburger Panther), Alexander Oblinger (Thomas Sabo Ice Tigers), Mike Cornell (Florida Everblades), Tim Miller (Fischtown Pinguins Bremerhaven), Adam Mitchell (Hamburg Freezers), Nikolaus Hartl (Vienna Capitals), Derek Whitmore (Vienna Capitals), Jeremy Williams (VIK Västeras HK), Scott Timmins (San Jose Barracuda)

Das Team der Saison 2016/17

Cheftrainer: Larry Mitchell
Co-Trainer: Rob Leask
Tor: Matt Climie, Dimitri Pätzold, Daniel Filimonow
Verteidigung: Austin Madaisky, Dylan Yeo, Colton Jobke, James Bettauer, Maury Edwards, Mike Cornell, Max Renner
Angriff: Tim Miller, Thomas Brandl, Stefan Loibl, Steven Zalewski, Scott Timmins, Jeremy Williams, Nikolaus Hartl, Alexander Oblinger, Derek Whitmore, Mike Conolly, Mike Hedden, Sandro Schönberger (C), Adam Mitchell, René Röthke

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