Zur Lage der Liga

Wer derzeit die Statistiken durchwühlt, um daraus wenigstens Aufschlüsse über Tendenzen zu bekommen, könnte genauso gut würfeln: In der DEL schlägt derzeit jeder jeden. Den besten Beweis lieferte Schlusslicht Wolfsburg beim 4:2 beim Tabellenführer Köln, der wiederum für ein Kuriosum steht: Trotz dreier Niederlage in Folge sind die Haie noch immer Spitze!

Apropos Kuriositäten: Das vergangenen Wochenende war darin nicht zu übertreffen. Von den Teams auf den ersten sechs Plätzen konnte lediglich eines einen Sieg einfahren. In diesem einen Fall war dies nicht zu verhindern: Hamburg und Ingolstadt trafen direkt aufeinander. Die Freezers setzten sich mit 5:2 durch und bestätigten ihre formidable Form der letzten Wochen. Ein Erfolg, der die Hanseaten etwas unvorbereitet auf Platz drei in der Tabelle – direkt hinter die schwächelnden Spitzenreiter aus Mannheim und Köln – spülte.

Denn beide Teams liefern sich derzeit eine Art Schneckenrennen an der Spitze. Trotz ihrer drei Niederlagen verfügen die Haie noch immer über komfortable vier Punkte Vorsprung auf Mannheim. Logo: Denn die Adler pickten am Wochenende nur ein einziges Pünktchen auf.

Hinter dem Spitzenduo geht es dann allerdings sehr, sehr eng zu! Hamburg, Ingolstadt, Berlin und Straubing liegen auf Schlagdistanz zum Platz an der Tete. Die Eisbären hätten sogar mit Hamburg gleichziehen können, aber nach dem 8:3-Sieg in Wolfsburg hatten die Hauptstädter ihr Pulver entweder verschossen oder die DEG auf die leichte Schulter genommen. Anders lässt sich das 3:4 nach Penaltyschießen schlechterdings kaum erklären.

Womit wir im Tabellenkeller angekommen sind: Wolfsburg wird die rote Laterne einfach nicht los, denn immer wenn die Niedersachsen punkten, macht der gesamte Keller geschlossen mit. Düsseldorf und Hannover holten am Wochenende vier Punkte und München beendete am Sonntag die vier Partien andauernde Siegesserie der Iserlohn Roosters.

Jetzt steht erst einmal die Deutschland Cup-Pause an und einige Clubs werden die Gelegenheit nutzen wollen, um sich zu sammeln. Köln und Mannheim haben sicher einiges zu besprechen und auch Augsburg wird die kleine Unterbrechung recht sein. Fünf Spiele verlor der einstige Dritte in Folge und wurde auf Platz neun durchgereicht. Und auch die auf der Erfolgswelle schwimmenden Freezers freuen sich auf die Pause. Hamburgs Goalie Niklas Treutle: „Dass jetzt die Länderspielpause anliegt, kommt uns ganz gelegen. Immerhin haben wir immer noch einige Verletzte. Unsere fünf Siege in Folge vergessen wir in der Zeit bestimmt nicht.“

Beim Deutschland Cup in München vom 9. bis zum 11. November gibt überdies der neue Bundestrainer Pat Cortina seinen Einstand. Bei seinem Debüt muss sich der Coach des EHC Red Bull München zumindest nicht allzu sehr umgewöhnen, findet das Turnier doch sozusagen in seinem „Wohnzimmer“ statt. Zumindest in München findet die Eiszeit also ihre Fortsetzung.

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